Radieschen richtig pflanzen, pflegen und ernten
Welche Sorten von Radieschen gibt es?
Außen rot und innen weiß - so sieht die Vorstellung der meisten Menschen beim Gedanken an Radieschen aus. Tatsächlich handelt es sich hierbei lediglich um eine aus zahlreichen Radieschensorten. Dabei finden sich die wesentlichen Auswahlkriterien in der Farbe, Form, dem Anbauzeitpunkt und im Geschmack der jeweiligen Sorte. Als außergewöhnlichen Hingucker auf dem Teller gelten beispielsweise gelbe, weiße, violette und mehrfarbige Varianten.
Bei der Wahl der Radieschen ist zu beachten, dass nicht alle Arten zu jeder Jahreszeit gleich gut gedeihen. Für den Frühling erweisen sich besonders die Sorten Saxa, Neckarperle und Cyros als geeignet. Im Sommer sind hingegen Parat, Sora und Raxe gern gesehen. Zu den beliebtesten Varianten gehören außerdem:
- Viola
- Rudi
- Riesenbutter
- China Roser
Unser Experten-Tipp:
Radieschen, auch Radies genannt, sind einjährig und gehören zur Gattung der Rettiche. Die Blätter sind dunkelgrün gefärbt, rau behaart sowie leicht gezackt. Diese sind essbar und bringen aufgrund des enthaltenen Senföls einen leicht würzigen Geschmack mit sich.
Standort und Boden
Grundsätzlich ist es möglich, Radieschen sowohl im Freiland als auch im Topf auf der Terrasse oder dem Balkon anzubauen. In jedem Fall fühlt sich das Gemüse an einem sonnigen bis halbschattigen Standort am wohlsten. An heißen Sommertagen ist der Halbschatten der ungeschützten Sonne vorzuziehen.
Radieschen stellen keine besonderen Ansprüche, sodass diese nahezu mit jedem Gartenboden zurechtkommen. Als ideal gilt eine humose lockere Bodenbeschaffenheit. Wichtig ist, dass der Boden gut durchlässig ausfällt. Damit die Wurzeln zuverlässig Halt finden, ist von einem zu leichten Boden abzuraten.
Da Radieschen zu den Schwachzehrern gehören, sollte das Substrat keinesfalls zu nährstoffreich ausfallen. Andernfalls besteht eine erhöhte Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Zudem kann eine Überversorgung an Nährstoffen ein verstärktes Blattwachstum begünstigen, wodurch das Knollenwachstum allerdings zurückgeht. Für den Anbau im Topf ist torffreie Erde bestens geeignet.
Ist der Boden hingegen schwer und stark verdichtet, empfiehlt es sich, diesen vor der Aussaat aufzulockern. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass die Wurzeln ungehindert in die Tiefe vordringen können.
Achtung: Wählen Sie einen Standort, an dem in den vergangenen drei bis vier Jahren keine Radieschen oder andere Kreuzblütler angepflanzt wurden. Diese Maßnahme unterstützt die Gesunderhaltung der Pflanzen.
Radieschen säen - darauf ist zu achten
Radieschen gedeihen bereits ab Temperaturen von circa 5 Grad Celsius, weshalb sich diese nahezu während des gesamten Gartenjahres pflanzen lassen. Bereits im Februar ist der Anbau von Radieschen im geschützten Frühbeet möglich. In Regionen, in denen vorrangig Spätfrost herrscht, ist es ratsam, bis Mitte April eine Abdeckung mit Vlies oder Folie anzubringen.
Unser Experten-Tipp:
Möchten Sie das gesamte Gartenjahr über frische Radieschen ernten, sollten Sie diese von März bis September wöchentlich aussäen.
Radieschen im Freiland pflanzen
Bei der Aussaat im Freien gehen Sie wie folgt vor:
- Bodenvorbereitung
Boden bei Bedarf durch Auflockern vorbereiten. - Saatrillen anlegen
Mit Hilfe des Gartenrechens oder eines Rillenziehers flache Saatrillen ziehen. - Säen
Samen in einer Reihe circa 1 cm tief ausbringen. Der Mindestabstand in einer Reihe sollte circa 3 bis 4 cm betragen. Zwischen einzelnen Reihen ist ein Abstand von 10 bis 15 cm einzuhalten. - Samen bedecken
Streichen Sie die Saatrillen vorsichtig von der Seite her zu, sodass der Samen leicht mit Erde bedeckt ist. Die ist wichtig, damit der Samen nicht vom Regen oder Wind verteilt wird. - Gießen
Bei Temperaturen von rund 15 Grad Celsius ist eine ausreichende Wasserversorgung wichtig. Die Keimdauer beträgt in der Regel nur wenige Tage.
Achtung: Wird das Saatgut zu tief ausgebracht, bilden sich im Wachstumsverlauf längliche holzige Knollen, was den späteren Geschmack erheblich beeinträchtigt.
Je nach Größe des Beets gestaltet sich die Einzelablage der Samen als recht mühsam. Alternativ ist es möglich, das Saatgut direkt aus dem Tütchen in die Saatrillen zu streuen. Dabei kann es allerdings passieren, dass die Samen zu dicht ausgesät werden. In diesem Fall entwickeln sich meist keine typischen runden Wurzelknollen, sondern die Radieschen fallen klein und länglich aus.
Ist es trotz aller Vorsicht passiert, dass die Pflanzabstände zu gering ausfallen, ist es notwendig, die Radieschen zu vereinzeln, da diese andernfalls zum vorzeitigen Schossen neigen. Dies zeigt sich darin, dass das Gemüse Blüten bildet und straff in die Höhe wächst. Dadurch wird der Knolle jedoch reichlich Wasser entzogen, sodass diese ungenießbar wird. Sobald die Pflanze zu erkennen ist, ist diese vorsichtig mit einem Pikier- oder Holzstab aus der Erde zu ziehen. Anschließend werden die Wurzeln behutsam getrennt, bevor die Pflanze mit größerem Abstand zurück in das Beet gelangt.
Radieschen im Topf pflanzen
Damit es im Topf möglich ist, die empfohlenen Pflanzabstände einzuhalten, ist dieser in Abhängigkeit von der Anzahl an gewünschten Reihen in einer ausreichenden Größe zu wählen. Wichtig ist, dass das ausgesuchte Behältnis mindestens ein Abflussloch besitzt, damit überschüssiges Wasser problemlos abfließen kann. Für die Aussaat ist es ausreichend, den Topf bis zu einer Höhe von rund 15 cm aufzufüllen.
Radieschen richtig pflegen
Die Wasserversorgung nimmt einen zentralen Bestandteil im Rahmen der Radieschenpflege ein. Um ein optimales Wachstum zu gewährleisten, sollten Sie das Substrat stets feucht halten. Denn zu starke Schwankungen führen dazu, dass sich die Knollen pelzig anfühlen oder sogar aufplatzen. Verwenden Sie beim Gießen einen Gießaufsatz welcher das Wasser fein verteilt. Ohne Gießaufsatz kann es passieren, dass die Keimlinge Schaden nehmen.
Düngen
Sofern die Vorkultur reichlich gedüngt wurde, benötigen Radieschen keine weiteren Düngergaben. Andernfalls können Sie die oberen Erdschichten mit etwas Kompost anreichern.
Achtung: Verwenden Sie keinesfalls frischen Kompost als Dünger! Denn Radieschen reagieren empfindlich auf die darin enthaltenen Salze.
Unser Experten-Tipp:
Beherbergen Sie Ihre Radieschen im Gewächshaus, sollte es nie zu Trockenphasen kommen, da andernfalls erhebliche Geschmackseinbußen zu verzeichnen sind. Achten Sie zudem darauf, dass die Erde nicht zu viel Stickstoff enthält.
Ernte und Lagerung
Radieschen sind ideal als Zwischenfrucht geeignet, da diese rund vier Wochen nach der Aussaat erntereif sind. Der richtige Erntezeitpunkt ist entscheidend, damit die Radieschen keinen holzigen Geschmack entwickeln. Haben sich bereits Blüten gebildet, ist das Gemüse schon zu alt, da sich dann bereits im Inneren der Knolle Holzzellen gebildet haben.
Die Ernte selbst gestaltet sich als recht einfach. Fassen Sie das Radieschen hierfür knapp über der Knolle an den Blattstängeln und ziehen Sie das Gemüse aus dem Boden.
Am schmackhaftesten sind Radieschen direkt nach der Ernte. Doch nicht immer ist der direkte Verzehr möglich. In diesem Fall lässt sich das Gemüse problemlos für mehrere Tage im Kühlschrank unterbringen. Wickeln Sie die Radieschen hierfür in ein feuchtes Tuch, um optimale Bedingungen für deren Haltbarkeit zu schaffen. Achten Sie darauf, das Kraut vor dem Einlagern zu entfernen, damit es zu keiner Schimmelbildung kommt.
Unser Experten-Tipp:
Legen Sie schrumpelige Knollen in ein Wasserglas. Bereits nach kurzer Zeit haben sich diese vollständig regeneriert.
Krankheiten und Schädlinge
Bei idealen Bedingungen leiden Radieschen nur selten an Krankheiten. Die Hauptursachen für Krankheiten oder einen Schädlingsbefall ist meist durch eine falsche Pflege oder einen ungünstigen Standort zu begründen. Folgende Krankheitsbilder treten am häufigsten bei Radieschen auf:
- Erdflöhe: Kommen meist bei zu trockenem Boden vor. Der Befall zeigt sich an deutlichen Löchern in den Blättern. Knoblauch in der Nähe gepflanzt kann Abhilfe schaffen.
- Blattläuse: Das Kraut wird gelb, da die Blattläuse Wurzeln und Blätter auffressen. Hier können natürliche Fressfeinde wie Schweb- und Florfliegen, Raubwanzen oder Marienkäfer Abhilfe schaffen.
- Rettichschwärze: Wurzeln sind vom Befall betroffen und färben sich schwarz. Die betroffenen Radieschen sind umgehend aus dem Beet zu entfernen.
- Falscher Mehltau: Hierbei handelt es sich um eine Pilzkrankheit, die sich mit schwarzen Flecken auf den Knollen bemerkbar macht. Die Blätter weisen dabei gelbliche bis braune Flecken auf.
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