Gemüseanbau

Zwiebeln: Tipps zu Anbau, Pflege, Ernte und Krankheiten

Zwiebeln enthalten viele Nährstoffe und stärken das Immunsystem. In der Küche lassen sie sich vielseitig verwenden und schmecken roh, gebraten oder gar als Kuchen. Deshalb sollten Zwiebeln in keinem Nutzgarten fehlen. Wir geben Ihnen Tipps zum Anbau, der Pflege und Ernte sowie zu möglichen Krankheiten.

Reife Küchenzwiebel im Gartenbeet
Die Zwiebel ist eine Pflanzenart aus der Gattung Lauch (Allium)
Inhaltsverzeichnis

Standort und Boden

Zwiebeln (Allium cepa) bevorzugen einen warmen und sonnigen Standort. Ein Plätzchen im Halbschatten ist ebenfalls geeignet, sofern die täglichen Sonnenstunden überwiegen. Zu windgeschützt sollte der ausgesuchte Standort allerdings nicht ausfallen, um eine ausreichende Luftzirkulation zu gewährleisten. Diese ist unverzichtbar, damit die Pflanzen schnell abtrocknen.

Der Boden selbst sollte eine humusreiche und nicht zu feuchte Beschaffenheit aufweisen. Ein gewisser Lehmanteil ist ebenfalls vorteilhaft, da sich die Pflanzen mit einer gleichmäßigen Wasserversorgung besonders gut entwickeln. Da sich Zwiebeln gegenüber Unkräutern als eher konkurrenzschwach verhalten, sollten Sie diese vor der Pflanzung entfernen.

Achtung: Für eine gesunde Entwicklung Ihrer Gemüsepflanzen gilt es, die Fruchtfolge unbedingt einzuhalten. An Standorten, an welchen im Vorjahr Gemüsepflanzen aus der Familie der Liliengewächse wie beispielsweise Lauch, Knoblauch oder Schnittlauch kultiviert wurden, sind Zwiebeln frühestens nach vier Jahren erneut zu pflanzen.

Aussaat und Pflanzung

Junge Gemüsezwiebel und Zwiebeln im Hochbeet
Gemüsezwiebeln lassen sich auch gut in einem Hochbeet anbauen

Insgesamt stehen Ihnen drei Möglichkeiten zur Auswahl, wie Zwiebeln in Ihren Garten gelangen können. Je nachdem für welche Variante Sie sich entscheiden, können Sie früher oder später mit der Arbeit beginnen.

Zwiebeln vorziehen

Im beheizten Gewächshaus oder auf der Fensterbank ist das Vorziehen von Zwiebeln bereits ab Mitte Februar möglich. Temperaturen zwischen 16 und 18 Grad Celsius gelten dabei als optimal. Je Töpfchen sind Anzuchtplatten mit jeweils drei bis fünf Zwiebelsamen zu empfehlen. Sobald das erste Grün erkennbar ist, ist die Auspflanzung im Freiland möglich. Dies ist meist zwischen Ende März und Anfang April der Fall.

Auspflanzung mit Steckzwiebeln

Die Auspflanzung mit Steckzwiebeln gilt als die einfachste Methode, um Zwiebeln im eigenen Garten zu kultivieren. Diese Exemplare sind in der Regel ab März im Baumarkt oder dem örtlichen Gartencenter erhältlich. Sobald keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, können Steckzwiebeln im Freiland ausgepflanzt werden. Da sie reichlich Wasser enthalten, und gegenüber Kälte äußerst sensibel reagieren, ist eine konstante Bodentemperatur unverzichtbar.

Die Steckzwiebeln werden dabei in kleine vorgebohrte Löcher oder Rillen gesteckt, bis lediglich die Spitzen ein wenig aus der Erde ragen. Ein Pflanzstock kann dabei helfen, im Abstand von jeweils sieben bis zehn Zentimeter ein Pflanzloch zu stechen. Als Reihenabstand empfehlen sich etwa 20 Zentimeter. Da sich die Keimquote auf weitaus weniger als 100 % beläuft, sollten Sie Ihre Zwiebelpflanzen erst vereinzeln, wenn die Blättchen eine Länge von etwa 10 Zentimeter erreicht haben.

Wintersteckzwiebeln können noch Anfang Oktober ausgebracht werden. Sie verbleiben während des Winters im Boden, bis die Ernte schließlich im darauffolgenden Juni erfolgt. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt empfiehlt es sich, die Pflanzen mit einem Vlies zu schützen. Sinken die Temperaturen unter 5 Grad Celsius, können Tannenzweige die Austrocknung durch Ostwind verhindern. Winterzwiebeln lassen sich nicht lange lagern und sollten daher besser frisch verarbeitet werden.

Die Auspflanzung von Steckzwiebeln bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Hierzu gehören:

  • Vergleichsweise schnelle Ernteerfolge
  • Bereits im ersten Jahr dicke Zwiebelknollen
  • Geringere Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit
  • Resistenter gegenüber Krankheiten und Schädlingen
  • Saatgut kann aus den Blüten gewonnen werden

Aussaat

Entscheiden Sie sich für die Aussaat von Zwiebelpflanzen, gestaltet sich die Kulturdauer im Vergleich zu Steckzwiebeln als etwas zeitintensiver. Geben Sie die Samen dabei mit einer Saattiefe zwischen ein und zwei Zentimeter in die Erde und bedecken Sie sie leicht. Nach rund zwei Monaten sind die ersten Stecklinge zu erkennen.

Unser Experten-Tipp:
Unabhängig davon für welche Methode Sie sich entscheiden, Zwiebeln benötigen nach der Pflanzung stets eine erste Wassergabe.

Pflege

Reife Zwiebel und Maden der Zwiebelfliege (Delia antiqua)
Reife Zwiebel (links) und Maden der Zwiebelfliege (Delia antiqua) (rechts) © Rasbak - Wikimedia | CC BY-SA 3.0

Das regelmäßige Unkrautjäten gehört zu den zentralen Pflegemaßnahmen von Zwiebelpflanzen. Dabei reicht es aus, den Boden gelegentlich etwas aufzulockern.

Zwiebeln gehören zur Gruppe der Schwach- bis Mittelzehrer und benötigen während der Wachstumsphase keine zusätzlichen Düngergaben. Lediglich vor der Pflanzung ist das Einarbeiten von reifem Kompost in die Erde zu empfehlen.

Generell benötigen Zwiebeln nur wenig Wasser. Zu große Wassergaben begünstigen hingegen die Entstehung von Fäulnis. Staunässe sollten Sie unbedingt vermeiden.

Ernte

Beabsichtigen Sie den sofortigen Verbrauch Ihrer Zwiebelpflanzen, kann die Ernte bereits früh erfolgen. Soll das Gemüse hingegen der Einlagerung dienen, ist dies erst ab August möglich. Zwiebeln sind erntereif, sobald das Laub eintrocknet und allmählich abknickt. Somit ist es nicht notwendig, das Laub eigenständig zu knicken. Je nach Witterung erfolgt die Ernte Ende September bis Anfang Oktober. Als ideal, um die Ernte vorzunehmen, gilt ein trockenes, nicht allzu heißes Klima

Ziehen Sie die Zwiebeln einfach am Laub aus der Erde, um diese zu ernten. Danach sind diese bei trockener Witterung für einige Tage auf den Gartenboden auszulegen. Wichtig ist, dass Sie das Gemüse in diesem Zeitraum regelmäßig drehen. Sobald die äußeren Zwiebelhäute abtrocknen, ist das Gemüse haltbar.

Lagerung

Weisen die Zwiebelpflanzen eine trockene, eng anliegende Schale sowie abgeknicktes Laub auf, gelten diese als lagerfähig. Die Aufbewahrung sollte möglichst in einem kühlen Raum erfolgen. Der Kühlschrank ist allerdings aufgrund der hohen Feuchtigkeit ungeeignet. Trockenheit ist hingegen unbedingt notwendig, um Schimmelbildung vorzubeugen. Wählen Sie außerdem einen dunklen Raum, da es andernfalls passieren kann, dass das Gemüse erneut auszutreiben beginnt.

Außerdem empfiehlt es sich, Zwiebeln stets luftig einzulagern. Dies gelingt am besten, wenn Sie diese in Bündeln direkt am Laub aufhängen. Hierfür bieten sich Kübel sowie offene Papiertüten an. Vermeiden Sie dabei die unmittelbare Nachbarschaft zu Kartoffeln.

Krankheiten und Schädlinge vorbeugen

Zwiebeln gelten zwar als pflegeleichtes Gemüse, zeigen sich jedoch anfällig gegenüber falschen Mehltau, Zwiebelfliegen und Pilzerkrankungen. Eine Mischkultur mit Möhren erweist sich als die beste Möglichkeit zur Abschreckung der Zwiebelfliege, da diese den Duft von Möhren meidet. Zwiebeln tragen hingegen zur Abschreckung von Möhrenfliegen bei, was Karotten wiederum zugutekommt. Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Bohnen, Erbsen und Kohlsorten sind ungeeignete Beetnachbarn.

Alternativ zu einer Mischkultur mit Möhren bietet sich während der Hauptflugzeit im Mai der Einsatz eines Kulturschutznetzes an. Liegt bereits ein Befall durch Zwiebelfliegen vor, sind die Maden unverzüglich zu entfernen. Entsorgen Sie die betroffene Pflanze anschließend über den Hausmüll, um eine weitere Ausbreitung des Befalls zu verhindern.

Unser Experten-Tipp:
Die vorbeugende Behandlung Ihrer Zwiebelpflanzen mit Pflanzenjauche trägt zur Stärkung der Pflanze bei.

THEMEN:   Beet Gemüse Heilpflanzen Pflanzenpflege

Autor Carina Staiger
Über die Autorin
Carina Staiger
Nach Wirtschaftsabitur und Ausbildung hat sich Carina für das Leben als freie Redakteurin entschieden. Seit 2020 berät und unterhält sie unsere Leser mit ihrem fundierten Fachwissen zu den unterschiedlichsten Tier- und Gartenthemen.
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