Der TÜV SÜD ist für seine umfangreichen technischen Prüfungen, Produkttests und Gutachten bekannt, die er zumeist im Kundenauftrag durchführt und erstellt. Dazu gehören auch Überprüfung von Outdoor-Möbeln wie Sonnen- und Gartenliegen. TÜV SÜD-Experte Michael Weber gibt Tipps, worauf es beim Kauf einer guten Liege ankommt.
Gartenliegen für jeden Bedarf
Es gibt viele verschiedene Arten von Gartenliegen. Daher sollten sich Verbraucher bereits vor dem Kauf überlegen, ob sie besonders bequem und komfortabel liegen möchten oder eher eine leichte und flexible Liege bevorzugen. Eine flache Gartenliege ist ideal zum Sonnen und für das Nickerchen zwischendurch. Wer auch ein Buch lesen möchte, sollte ein Modell mit verstellbarer Rückenlehne wählen. Bei Rückenproblemen trägt eine Gartenliege in S-Form zur Wirbelsäulenentlastung bei.
Zusammenklappbare Modelle lassen sich platzsparend lagern und sind deshalb vorteilhaft für kleine Balkone. Klappliegen eignen sich auch ideal für den mobilen Einsatz, da sie unkompliziert im Kofferraum, Wohnwagen oder Wohnmobil verstaut werden können. Interessant sind auch Deckchair, eine Kombination aus Liege und Stuhl. Sie verfügen oft über ein hohes, geschwungenes Rückenteil und sind mit einem klappbaren Fußteil erhältlich.
Relax-Gartenliegen verfügen über eine Liegeform für eine entspannende Körperhaltung. Hierbei ist der Fußbereich höher als der Oberkörperbereich, sodass die Füße über die Herzhöhe hinausgehen. Dadurch wird der Blutrückfluss von sauerstoffarmem Blut optimiert, das Herz entlastet und die Entspannung gefördert. Vor allem für Personen, die im heißen Sommer Probleme mit dem Kreislauf haben und vom Alltagsstress abschalten möchten, ist diese Art der Gartenliege empfehlenswert.
Schaukelliegen sind in der Regel mit feststehende Liegen- und Rückenflächen ausgestattet, die auf einem gebogenen Bodengerüst aufliegen. Sie lassen sich nicht zusammenklappen, weshalb sie viel Platz einnehmen und aufgrund dessen meist für größere Gärten sowie Terrassenanlagen bevorzugt werden. Ebenfalls viel Platz benötigen Loungeliegen. Diese übergroßen Gartenliegen bieten bequem Platz für zwei oder mehr Personen. Da sie draußen nicht überwintern sollten, rät der TÜV SÜD, vorab den hohen Platzbedarf in Hinblick auf ein geeignetes Winterquartier zu berücksichtigen.
Zubehör für mehr Komfort
Beim Kauf einer neuen Gartenliege sollten die passenden Auflagen und Kissen nicht vergessen werden, die möglichst aus robusten und witterungsbeständigen Materialien gefertigt sind. Abnehmbare Bezüge lassen sich dabei besser reinigen. Wer die Auflagen bei Nichtgebrauch und im Winter trocken lagert, vermeidet Stockflecken. Einige Modelle besitzen einen integrierten Sonnenschutz in Form einer Sonnenblende oder eines Schirms. Damit sparen Sie sich einen separaten Sonnenschirm.
Material, Pflegeaufwand und Lebensdauer
Edel, robust, hochwertig und witterungsbeständig sowie langlebig zeigen sich Gartenliegen aus Holz. Sie besitzen allerdings den höchsten Pflegeaufwand, weil sie regelmäßig zu ölen und zu imprägnieren sind. Kunststoff-Gartenliegen zeichnen sich durch ihr leichtes Gewicht, den geringen Pflegeaufwand und die günstigeren Anschaffungspreisen aus. UV-Licht macht ihnen in puncto Optik und Haltbarkeit aber zu schaffen, sodass der TÜV SÜD eine stetige Abdeckung zum Schutz vor UV-Licht anrät.
Moderne Gartenliegen aus Metall liegen aktuell im Trend. Sie sind aus Aluminium, Edelstahl und Gusseisen erhältlich. Metallliegen weisen eine hohe Widerstandsfähigkeit und Lebensdauer auf, sind aber häufig teurer. Ein weiteres beliebtes Material für Gartenliegen ist Polyrattan, die künstliche Variante des Flechtmaterials Rattan. Anders als natürliches Rattan ist es unempfindlich gegenüber äußeren Witterungseinflüssen und sehr pflegeleicht. Einzig dauerhafte UV-Strahlung kann das Material schwächen.
Regelmäßige Pflege
Wie bei Gartengeräten, ist auch bei Liegen eine regelmäßige Reinigung und Pflege empfehlenswert. Leichter Schmutz und Blütenstaub lassen sich mit einem feuchten Lappen abwischen. Hartnäckige Verschmutzungen werden Sie mit etwas Spülmittel oder Spezialreiniger, passend zum Material, los. Auf keinen Fall sollten Sie bei der Reinigung zum Hochdruckreiniger greifen, der bei Kunststoff zu Mikrorissen führen kann.
Holzmöbel müssen regelmäßig gepflegt und mindestens einmal im Jahr geölt werden. Auf dem Markt gibt es hierfür spezielle Reiniger, Öle und Wachse. Ist die Liege verstellbar, sollten auch die Scharniere hin und wieder etwas geölt werden. Außerdem kann es nicht Schaden, die Schrauben der Liege gelegentlich nachzuziehen.
Sicherheitsrelevante Faktoren
Der TÜV SÜD rät, lediglich Gartenliegen zu kaufen, die über das GS-Prüfzeichen oder das TÜV SÜD Zertifikat verfügen. Damit wird belegt, dass die Gartenliegen Sicherheitstests bestanden haben, die in Bezug auf Standfestigkeit, Robustheit, Temperaturbeständigkeit sowie Sicherheitsstandards zum Ausschluss von Verletzungs- und Unfallgefahren durchgeführt werden.
Quelle: TÜV SÜD Pressemeldung
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