Terrasse nachhaltig gestalten - 9 hilfreiche Tipps
1. Terrassenbelag
Ein nachhaltiger Terrassenbelag liefert eine solide Ausgangsbasis für eine umweltfreundliche Terrassengestaltung. Dabei sollten bevorzugt heimische Hölzer wie Robinie, Douglasie, Eiche oder Lärche eingesetzt werden. Diese bringen den Vorteil von kürzeren Transportwegen mit sich. Auch das Holz der Kiefer kommt für den Terrassenbelag infrage, sofern dieses vorab einer Wärmebehandlung unterzogen wurde. Holzböden aller Art verlangen regelmäßige Pflegemaßnahmen wie Lackieren oder Lasieren. Die verwendeten Pflegemittel sollten ebenfalls umweltfreundlich beschaffen sein.
Eine Alternative zu echtem Holz stellen Kunsthölzer wie WPC oder Resysta dar. Während WPC aus Holzmehl gefertigt wird, besteht Resysta aus Reishülsen. Darüber hinaus überzeugt ein Terrassenbelag aus Stein mit einer überaus langjährigen Haltbarkeit. Hierfür sind neben Beton Natursteine oder Pflasterklinker geeignet.
2. Nachhaltige Pflanzen
Nutzpflanzen bieten Ihrer Terrasse einen zusätzlichen Mehrwert, indem diese Insekten anlocken und vielseitig in der Küche eingesetzt werden können.
Kräuter
Die meisten Kräuter sind mehrjährig, weshalb es ausreicht, deren Stängel im Herbst zurückzuschneiden. Die eigenständige Aufzucht aus Samen stellt dabei die nachhaltigste Variante dar. Alternativ sind bereits vorgezogene Pflanzen erhältlich. Sofern Sie sich für den Kauf vorgezogener Pflanzen entscheiden, sollten Sie Exemplare aus Deutschland bevorzugen, welche keine allzu langen Transportwege auf sich nehmen müssen.
Früchte
Pflanzen mit Früchten, welche sich roh verzehren lassen, sind auf Terrassen gerne gesehen. Hierzu gehört vorrangig Obst wie Erdbeeren, Säulenäpfel, Heidelbeeren oder Himbeersträucher. Ein Zitronenbaum im Kübel ist außerdem möglich. Solch zahlreiche verschiedene Blütenarten stellen für Insekten eine wertvolle Nahrungsgrundlage dar.
Lavendel
Diese angenehm duftende Pflanze bringt vielseitige Einsatzmöglichkeiten mit sich. Bienen mögen außerdem den Nektar von Lavendel.
3. Pflanzgefäße
Generell empfiehlt sich die Wahl größerer Pflanzgefäße, da in diesen die Nährstoffe über einen längeren Zeitraum enthalten bleiben. Darüber hinaus erhalten Pflanzen ausreichend Raum, um sich entsprechend zu entfalten. Sofern Sie im Besitz einer großen Terrasse sind, kommt unter Umständen auch ein großflächiges Hochbeet infrage. Auf kleinen Terrassen kommen hingegen kleinere Töpfe oder Balkonkisten zum Einsatz, um Kräuter, Beeren oder Blumen zu kultivieren. Alternativ lassen sich auch Holzkisten als Pflanzgefäß verwenden. Unabhängig davon, für welche Art Pflanzgefäß Sie sich entscheiden, sollte dieses in jedem Fall ein Abflussloch aufweisen.
4. Biologische Düngemittel
Die Verwendung von biologischen Düngemitteln stellt ein wichtiger Baustein im Rahmen eines nachhaltigen Gartens dar. Während im Handel einzelne Produkte auf biologischer Basis erhältlich sind, stellt die Düngung mit Hausmitteln eine interessante Alternative dar. Trinken Sie regelmäßig Kaffee, kann der Kaffeesatz einfach in den Boden eingearbeitet werden. Weiterhin kommt auch eigener Kompost aus Bioabfällen durchaus infrage.
5. Terrassenmöbel
Beim Kauf von Terrassenmöbeln stellt die Witterungsbeständigkeit eine zentrale Eigenschaft dar. Somit fällt die Wahl häufig auf robuste Echtholzmöbel wie Teak oder Akazie. Obwohl es sich dabei um Holzmöbel handelt, ist diese Art Gartenmöbel meist weniger nachhaltig. Denn diese Materialien legen einen langen Transportweg zurück. Zudem wird bei der Beschaffung häufig der natürliche Lebensraum von Tieren zerstört.
Besser geeignet sind hingegen heimische Hölzer wie Robinie oder Douglasie. Erstere punktet ebenfalls mit einer attraktiven Witterungsbeständigkeit, sodass die ganzjährige Aufbewahrung im Außenbereich problemlos möglich ist. Die Beständigkeit heimischer Varianten fällt allerdings meist etwas geringer aus als bei Tropenhölzern. Möchten Sie nicht auf Echtholz verzichten, können Terrassenmöbel aus Teak oder Akazie durchaus auch recycelt bezogen werden.
Unser Experten-Tipp:
Nachhaltige Terrassenmöbel sind eindeutig am FSC-Siegel für nachhaltige Forstwirtschaft zu erkennen.
6. Sichtschutz
Trennwände oder Zäune aus Kunststoff erfüllen zwar ihren Zweck, lassen sich allerdings nicht mit einer nachhaltigen Terrassengestaltung vereinbaren. Besser geeignet sind daher folgende Materialien:
Weidenmatten
Die Rohstoffe zur Herstellung von Weidenmatten stammen meist aus Europa, sodass hierbei verhältnismäßig kurze Transportwege anfallen. Weidenmatten besitzen eine feine und gleichmäßige Flechtstruktur und sind als eingerollte Bahnen im Baumarkt erhältlich.
Pflanzen
Legen Sie großen Wert auf einen natürlichen Sichtschutz, sind hierfür zahlreiche Pflanzenarten geeignet. Dabei ist es von Vorteil, wenn Sie sich für schnell wachsende Pflanzen entscheiden.
Stauden / Spalierobst
Benötigen Sie lediglich einen Sichtschutz mit einer geringen Höhe, kommen beispielsweise Stauden infrage. Diese sind häufig mehrjährig und bringen daher eine entsprechend lange Haltbarkeit mit sich. Sobald Stauden im Sommer blühen, werden zudem Bienen angelockt. Mögliche Arten sind Patagonisches Eisenkraut, Sonnenhut und Ehrenpreis. Möchten Sie einen Sichtschutz aus Spalierobst erschaffen, kommen Säulenobst oder Himbeerspalier infrage.
Ziergräser / Kletterpflanzen
Auch Ziergräser wie die Rutenhirse oder hohes Pfeifengras eignen sich als Sichtschutz. Sie wachsen innerhalb kürzester Zeit und punkten mit einem dichten Wuchs. Hinzu kommt, dass Gräser in aller Regel nur ein geringes Maß an Pflege benötigen. Soll hingegen ein hoher Sichtschutz entstehen, sind Kletterpflanzen eine gute Wahl. Diese wachsen ebenfalls schnell und können eine beachtliche Höhe erreichen. Für gewöhnlich benötigen Kletterpflanzen im Herbst einen großzügigen Rückschnitt. Zu den geeigneten Pflanzen gehören Clematis, Kletterrosen, Geißblatt sowie die Schwarzäugige Susanne.
Bambus
Bambus wird gerne als Sichtschutz für die Terrasse empfohlen. Er raschelt angenehm im Wind und erweist sich als wahrer Blickfang. Allerdings erfordert der Import von Bambusmatten meist lange Transportwege, weshalb dieses Produkt im Vergleich zu Weidenmatten weitaus weniger umweltfreundlich ausfällt. Hinzu kommt, dass die Arbeitsbedingungen in den Herkunftsländern von Bambus oftmals keinen fairen Arbeitsbedingungen unterliegen.
7. Überdachung
Besitzt Ihre Terrasse keine Überdachung, finden sich hierfür ebenfalls nachhaltige Alternativen. Als beliebte Variante erweist sich beispielsweise eine Pergola mit Begrünung. Allerdings sind solche Überdachungen in aller Regel nicht vollständig wasserdicht. Hinzu kommt, dass es einige Zeit benötigt, bis die gewünschte Begrünung entstanden ist. Infrage kommen außerdem die folgenden Pflanzen:
- Efeu
- Blauregen
- Trompetenblumen
- Kräuterregale
8. Beleuchtung
Verbringen Sie gerne lange Abende auf Ihrer Terrasse, ist eine ausreichende Beleuchtung unverzichtbar. Die ausgesuchte Lichtquelle setzt nicht nur stimmungsvolle Akzente, sondern sorgt auch für ausreichend Sicherheit. Da zu viel Licht jedoch einige Tiere verwirren kann, sollten sie Lichtquellen grundsätzlich sparsam und vereinzelt anbringen. Folgende Beleuchtungsmöglichkeiten sind denkbar:
Warmes Licht
Setzen Sie bei Ihrer Terrassenbeleuchtung stets auf warmes Licht, da eine grelle Beleuchtung auf Tiere unnatürlich wirkt und diese schlimmstenfalls verwirrt. Eine warme und angenehme Lichtfarbe lässt Ihre Terrasse zudem gemütlicher und einladender erscheinen.
Solarlampen
Solarlampen nutzen die Energie der Sonne und lassen sich somit flexibel und ganz ohne einen Stromanschluss platzieren. Allerdings fällt die Lichtausbeute dieser Lampen im Vergleich zu kabelgebundenen Lichtquellen spärlicher aus.
Unser Experten-Tipp:
Um möglichst viel Energie einzusparen, sollten Sie Ihre Terrassenbeleuchtung nicht länger als notwendig brennen lassen. Sofern lediglich eine kurzzeitige Beleuchtung gewünscht wird, sind Bewegungsmelder eine gute Wahl.
9. Weitere Möglichkeiten
Haben Sie sich für die nachhaltige Umgestaltung Ihrer Terrasse entschieden, können oftmals nicht alle Ideen sofort realisiert werden. Vielmehr umfasst dieser Prozess zahlreiche kleine Schritte. Dennoch gibt es einige Möglichkeiten, welche sich mit wenig Aufwand direkt umsetzen lassen:
Regenwasser sammeln
Regenwasser ist im Vergleich zu Leitungswasser nicht nur günstiger, sondern enthält auch mehr Nährstoffe. Als klassischer Auffangbehälter gilt die Regentonne. Generell kommen jedoch auch andere Behältnisse infrage.
Upcycling / Second Hand
Das Upcycling ist eine beliebte Möglichkeit, um bereits vorhandene Dinge neu aufzuwerten. Bevorzugt findet diese Möglichkeit in Bezug auf Blumentöpfe Anwendung. Auf diese Weise müssen weniger Dinge neu angeschafft werden. Der Erwerb von bereits gebrauchten Gegenständen ist nicht nur günstiger, sondern auch nachhaltiger. Dies kommt zum Beispiel besonders bei Sitzgelegenheiten zum Ausdruck.
Verfasse jetzt den ersten Kommentar!