Ackerwinde und Zaunwinde bekämpfen und entfernen

Acker- und Zaunwinden erkennen
Beide duftlose Windenarten besitzen fünf Kronblätter und große Trichterblüten, die zwischen Juni und September in voller Pracht und mit einem Durchmesser von rund sechs Zentimetern erscheinen. Die der Ackerwinde (Convolvulus arvensis) sind etwas länglicher als die der Zaunwinde (Calystegia) geformt und weisen zwei Spitzen auf. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Blühpflanzen bleiben die Blütenkelche während der Dunkelheit geöffnet.
Die Echte Zaunwinde blüht schneeweiß; die Ackerwinde rosafarbig oder bläulich. Ihre Blätter sind herz- bis pfeilförmig. Beides sind Kletterpflanzen, die eine Wuchshöhe zwischen ein und drei Metern erreichen können.
Vorkommen
Die Zaunwinde finden Sie hauptsächlich in feuchteren Gefilden, wie beispielsweise an Teichrändern und in Wäldern. Aber auch an schattigen Plätzen unter Hecken und entlang von Zäunen fühlen sie sich wohl. Die Ackerwinde bevorzugt trockene, warme, tiefgründige, nährstoffreiche und schwere Böden, weshalb sie vor allem auf Ackerflächen zu finden ist. Im heimischen Garten gilt sie als Zeigerpflanze, weil sie sich dort festsetzt, wo reichlich Stickstoff im Boden vorhanden ist.
Warum ist die Bekämpfung wichtig?
Sie bringen Farbe in die Gärten, wachsen nahezu pflegelos zu stattlichen Gewächsen heran und sind prinzipiell sehr anspruchslos - also warum eigentlich bekämpfen? Die Antwort ist einfach: Acker- und Zaunwinden wuchern extrem stark und sind später kaum noch zu bändigen.
Die Wurzeln der Winden wachsen bis zu einer Tiefe von zwei oder drei Metern in die Erde und durchwurzeln breite Flächen. Unzählige Rhizome und Triebknospen sorgen für eine schnelle Ausbreitung. Sie entziehen dem Boden viele Nährstoffe und Feuchtigkeit, sodass andere Pflanzen in der Nähe kaum eine Überlebenschance haben.
Ihre Ranken haften stark an geeigneten Untergründen, wie beispielsweise Fassaden, Zäunen und Mauern, sodass sie ohne Bekämpfung zu Schäden führen können. Des Weiteren dienen ihnen andere Pflanzen als Rankhilfe, die sie so stark umschlingen, dass sie in ihrem Wachstum gehemmt werden oder gar eingehen. Sie machen auch keinen Halt vor großen Heckenpflanzen und erklimmen sogar hohe Bäume, die sie vollständig ummanteln.
Ackerwinde und Zaunwinde bekämpfen

Es gibt verschiedene Methoden, mit denen Sie das wuchernde Unkraut bekämpfen können. Wir stellen Ihnen die effektivsten Bekämpfungsmaßnahmen vor:
Abschneiden
Gartenbesitzer sind meist geneigt, die Acker- und Zaunwinde einfach mit der Hand aus der Erde zu reißen. In der Regel sind die Wurzeln und Stängel aber so flexibel, dass hierbei ein hoher Kraftaufwand nötig ist. Besser ist es, die Triebe dicht an der Erdoberfläche mit einer Gartenschere abzuschneiden. Sie können die oberirdischen Pflanzenteile auch mit einer Hacke oder einem Rasenkantenschneider abschlagen.
Bei dieser Methode ist allerdings Geduld gefragt, denn die verbliebenen Wurzeln schlagen erneut aus. Wiederholen Sie den Vorgang daher so oft, bis sich keine Neutriebe mehr bilden. Durch das kontinuierliche Abschneiden werden die Wurzeln geschwächt, da sie sehr viel Energie für den Neuaustrieb benötigen. Irgendwann sind alle Reserven verbraucht, der Neuaustrieb bleibt aus und die Wurzeln sterben ab. Das lässt aber mindestens eine ganze Saison auf sich warten. Deshalb gilt, so früh wie möglich mit dem Abschneiden zu beginnen.
Licht entziehen
Wie alle Pflanzen benötigen Acker- und Zaunwinden Licht für ihr Wachstum. Wird es ihnen entzogen, sterben erst die oberirdischen Pflanzenteile und später die Wurzeln ab. Wichtig ist, dass eine Verdunklung großflächig vorgenommen wird, damit sich die Wurzeln nicht in Richtung Licht ausbreiten und dort wieder über die Erdoberfläche hinauswachsen.
Zur Anwendung können schwarze Folien oder lichtundurchlässiges Vlies kommen. Auch das Auslegen von Pappe und dick geschichtetem Rindenmulch sind als Lichtblocker dienlich. Vor dem Mulchen sind die oberirdischen Pflanzenteile so tief wie möglich abzuschneiden. Die Schicht sollte mindestens fünf, besser zehn Zentimeter hoch sein, damit wirklich kein Tageslicht auf die Erdoberfläche gelangt. Sie sollten die gleichmäßige Verteilung und Schichtdicke in kurzen Abständen kontrollieren und gegebenenfalls korrigieren.
Um- und Ausgraben

Sie können Ackerwinden und Zaunwinden auch ausgraben. Am einfachsten geht dies, wenn sich die Pflanzen in einem noch jungen Wachstum befinden. Dann ist die Chance hoch, dass die Wurzeln noch nicht weit in die Tiefe reichen. Ein Umgraben mit dem Spaten reicht dann in der Regel aus. Achten Sie aber darauf, dass Sie keine Wurzeln aus Versehen abtrennen und Reste im Erdreich zurückbleiben.
Acker- und Zaunwinden mit anderen Pflanzen verdrängen
Erfahrene Hobbygärtner schwören auf das Setzen von sogenannten Verdrängerpflanzen. Dazu zählen vor allem Tagetes oder die Schwarzäugige Susanne. Tagetes sollen einen chemischen Stoff abgeben, den die Winden nicht vertragen und in der Folge absterben. Andere Pflanzen wie die Schwarzäugige Susanne erzeugen einen Konkurrenzdruck, die die Zaun- und Ackerwinden zumindest klein halten können.
Herbizide anwenden
Mit Herbiziden aus dem Gartenfachhandel können Sie dem Windenproblem gegebenenfalls schneller ein Ende setzen, aber die Anwendung ist nicht weniger aufwendig als andere Methoden. Sollen benachbarte Pflanzen nicht auch durch das Herbizid eingehen, ist jedes Blatt der Winden einzelnen damit zu benässen. Im Gemüsebeet wird von einem Gebrauch prinzipiell aus gesundheitlichen Gründen abgeraten. Zudem stellen Herbizide ein ökologisches Schädlingsmittel dar, das der Umwelt zuliebe keine Verwendung im Hausgarten finden sollte. Sinnvoller ist es hingegen, Unkräuter mit selbst angesetzten Pflanzenjauchen, wie beispielsweise einer Brennnesseljauche zu bekämpfen.
Winden einfach wachsen lassen
Wer den entsprechenden Platz im Garten hat, sollte auf eine Bekämpfung von Acker- und Zaunwinden grundsätzlich verzichten und den ökologisch wertvollen Pflanzen etwas Raum schenken. Die Blüten sind bei vielen Insekten sehr beliebt und manche Arten, wie die Spiralhornbiene, sammeln ausschließlich Windenpollen.
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