Sicherheit

Einbruchschutz im Garten: Möglichkeiten und Tipps

Immer wieder kommt es in Haus-, Schreber- oder öffentlichen Gärten zu Vandalismus und Diebstahl. Wir geben Ihnen hilfreiche Tipps, wie Sie Ihren eigenen Garten vor Beschädigungen und dem Verlust wertvoller Gartengeräte, Möbel, Pflanzen oder Ihrer Gemüseernte absichern können.

Schloss an einer Gartenpforte
Um den Garten, das Grundstück und das Haus zu schützen, können Sie verschiedene Maßnahmen ergreifen
Inhaltsverzeichnis

Der Schutz Ihres Hab und Guts ist eigentlich immer sinnvoll. Sofern es etwas zu stehlen oder zu zerstören gibt und Sie das nicht einfach hinnehmen möchten, sollten Sie sich Gedanken über den Einbruchschutz machen. Täter greifen gern in Deutschland zu, weil Häuser und Grundstücke hier anders als in den Nachbarländern vergleichsweise schlechter geschützt sind. Dabei können Sie unerwünschte Besucher oft schon mit erstaunlich wenig Aufwand abschrecken. Tipps für den Schutz Ihres Gartens finden Sie in unserem Ratgeber.

Lassen Sie Wertsachen nicht offen herumliegen

Ob eine teure Gartenlounge, ein hochmoderner Rasenmäher-Roboter oder überschüssiges Gemüse vor Ihrem Haus - stellen Sie Ihren Besitz zu offen aus, werden Sie eher von Dieben, und seinen es nur Gelegenheitsdiebe, als Ziel in Betracht gezogen. Wenn Sie etwas von Wert besitzen, müssen Sie natürlich kein Geheimnis daraus machen. Doch Sie sollten Ihren Wohlstand nicht zu demonstrativ zur Schau stellen.

Dennoch können auch weniger wohlhabende und sogar arme Menschen zum Ziel von Einbrechern werden. Zu holen gibt es fast immer etwas. Selbst ein alter Rasenmäher kann einem Diebstahl zum Opfer fallen.

Achten Sie daher darauf, dass Sie Ihre Wertsachen wegschließen, wenn diese für Sie wichtig oder nicht so leicht zu ersetzen sind. Gartengeräte lassen sich zum Beispiel in eine Laube oder in den Keller einschließen, solange sie nicht gebraucht werden. Dann können sie auch durch eine Versicherung geschützt werden.

Gartenhäuser und -lauben effektiv schützen

Da viele Gartenbesitzer Geräte, Werkzeuge, Zubehör und auch Fahrräder in Gerätehäusern und Gartenlauben aufbewahren, stellen sie ebenfalls ein beliebtes Ziel für Einbrecher und Diebe dar. Sie sollten die Häuschen daher nicht nur vor Witterung und Schädlingsbefall schützen, sondern auch gegen Einbruchsversuche absichern. Wie in einem normalen Haus sind Fenster und Türen die meistgenutzten Angriffspunkte. Setzen Sie daher hochwertige Schlösser ein und schließen Sie die Gartenhäuser bei Nichtbenutzung immer ab.

Darüber hinaus lohnt es sich für Sie vielleicht, eine Alarmanlage zu installieren oder sogar eine Versicherung für das Gartenhaus abzuschließen. Wenn Ihnen das zu teuer ist, sollten Sie zumindest darauf achten, dass das Gebäude von außen gut ausgeleuchtet ist. Außerdem ist es sinnvoll, die Fenster abzukleben. Dadurch ist von außen nicht zu erkennen, was Sie darin aufbewahren.

Gerätehäuser im großen Vergleich* »

Bringen Sie Kameras oder Attrappen an

Überwachungskamera im Garten
Eine Überwachungskamera samt Sicherheitssystem schreckt potenzielle Einbrecher ab

Zugegeben, es ist etwas gewöhnungsbedürftig, den eigenen Garten mit Kameras zu überwachen. Dennoch ist es empfehlenswert, diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen. Eine Kamera verhindert ein Verbrechen zwar nicht, doch sie kann Ihnen dabei helfen, die Täter zu überführen und somit wieder etwas Gerechtigkeit herzustellen.

Zum Teil haben Kameras auch eine abschreckende Wirkung. Deshalb kann es bereits helfen, eine Attrappe oder ein Schild "Dieser Garten ist kameraüberwacht" aufzustellen. Eine gewöhnliche Überwachungskamera filmt rund um die Uhr. Möchten Sie nur fotografieren, sobald sich etwas bewegt, sollten Sie über eine Wildkamera nachdenken.

Nur ist das überhaupt legal? Solange die Kamera nur Bilder von Ihrem eigenen Grundstück aufnimmt, dürfen Sie auch Einbrecher und Diebe filmen, die sich darauf aufhalten. Das Mitfilmen des öffentlichen Raums oder anderer Grundstücke ist jedoch nicht gestattet.

Hohe Mauern und Hecken laden Einbrecher ein

Sie denken darüber nach, Ihren Garten mit einer hohen Mauer oder einer blickdichten Hecke vor einem Einbruch zu schützen? Dafür ist beides eher ungeeignet, denn Sie liefern den Dieben damit sogar einen Sichtschutz, der ihnen dabei hilft, Sie zu bestehlen.

Die Täter könnten darauf warten, bis Sie einmal garantiert nicht zu Hause sind, um dann in aller Ruhe zuzuschlagen. Hohe Mauern lassen sich leicht mit einer Leiter überwinden und Hecken sind häufig nicht so undurchdringlich, wie sie erscheinen. Außerdem stehen oft weitere Wege in den Garten zur Verfügung. Es ist besser, auf hohe Mauern und Hecken zu verzichten, damit Ihr Garten von allen Seiten gut einsehbar ist.

Gewisse Heckenpflanzen können aber zumindest Gelegenheitsdiebe abschrecken. Dazu zählt vor allem der Mittelmehr-Feuerdorn, der sich durch spitze Dornen auszeichnet. Diese brechen in der Haut ab und lösen ein unangenehmes Brennen aus.

Seien Sie präsent im Garten

Unbelebte Gärten sind für Einbrecher interessant, weil sie dort kaum mit einer Konfrontation durch den Besitzer rechnen müssen. Vor allem der Winter ist dafür prädestiniert, nicht viel Zeit draußen zu verbringen. Das ist daher eine beliebte Zeit für Diebe, sich Ihrer Gartenmöbel oder -geräte habhaft zu machen. Gehen Sie zur Abschreckung regelmäßig in Ihren Garten und zeigen Sie das auch, indem Sie immer wieder etwas verändern oder Geräusche verursachen.

In Einbruchschutzkonzepten für Häuser ist es üblich, dass in Urlaubszeiten automatische Steuerungssysteme das Licht an- und abschalten oder die Jalousien bewegen. Dadurch wirkt Ihr Zuhause sogar in Ihrer Abwesenheit belebt. Es könnte eine Überlegung wert sein, automatische Beleuchtungslösungen auch vor und hinter dem Haus zu installieren, falls Sie häufiger verreisen.

Schaffen Sie sich einen Hund an

Warnschild "Warnung vor dem Hund"
Allein schon ein Hinweisschild, das vor einem Hund warnt, kann Diebe und Vandalen abhalten

Hunde bewachen gern und sie passen auf den Garten auf. Die Tiere besitzen eine sehr feine Nase und spüren damit selbst die leisesten Einbrecher auf. Durch lautes Bellen und Knurren haben sie auf Fremde eine abschreckende Wirkung, wodurch sie Ihr Grundstück tatsächlich schützen können.

Beachten Sie jedoch, dass Hunde auch leicht außer Gefecht gesetzt werden können. Außerdem benötigen die Haustiere natürlich Futter, Aufmerksamkeit und Pflege. Wer das nicht bieten kann, kann immerhin darüber nachdenken, zur Abschreckung Schilder aufzuhängen, die vor einem Hund warnen. Gerade bei nicht einsehbaren Gärten kann dies potenzielle Diebe abwehren.

Wer sind die Täter und was wollen sie?

Leider lässt sich kein genaues Täterprofil ausmachen. Bei Vandalismus handelt es sich häufig, aber nicht immer, um jugendliche Männer. Sie möchten entweder ihren Frust rauslassen oder sich vor anderen beweisen.

Hinter dem Diebstahl teurer Möbel und Geräte können hingegen professionelle Kriminelle stecken, mitunter sogar Banden. In den Sommermonaten kommt es manchmal zum Gemüse-, Blüten- oder Pflanzenklau. Dafür sind in der Regel Gelegenheitsdiebe verantwortlich. Gemüsegärten werden auch gern von Sparfüchsen geplündert.

Stecken immer Menschen hinter Diebstahl oder Vandalismus?

Auch wenn die in wenigen Stunden geplünderten Beerensträucher oder Kirschbäume den Anschein erwecken, dass Menschen sich daran zu schaffen gemacht haben, muss das nicht zwingend so gewesen sein. Vogelschwärme und andere Tiere sind in der Lage, in relativ kurzer Zeit Massen von Beeren oder Früchten aufzufressen und dabei kaum Spuren zu hinterlassen.

Sogar Vandalismus muss nicht zwingend auf Menschen zurückgehen. So sind unter anderem Waschbären dazu fähig, Mülltonnen zu durchwühlen, den Garten durcheinanderzubringen oder Lärm zu machen. In manchen Fällen sollten also auch tierische Besucher in Betracht gezogen werden, um das Geschehen aufzuklären. Suchen Sie immer nach Spuren oder setzen Sie generell auf den Einsatz von Kameras.

Fazit: Auch der Garten lässt sich schützen

Wie die Wohnung sind Gärten nicht schutzlos dem Zugriff durch kriminelle Personen ausgesetzt. Doch es kommt vor allem auf Sie an, wie leicht oder schwer Sie es den potenziellen Tätern machen. Wie bei jedem Einbruchschutzkonzept müssen Sie dafür in der Regel etwas Geld in die Hand nehmen. Doch im Vergleich zum möglichen Schaden ist das meist die bessere Entscheidung.

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Autor Matthias Giller
Über den Autor
Matthias Giller
Matthias ist der Technik-Freak im Team und vereint am liebsten die Garten- und Pflanzenwelt mit technischen Spielereien wie Mährobotern und anderen Automationen. Seine Ausbildung absolvierte der studierte IT-Fachmann und Journalist bei einem bekannten Gartengerätehersteller.
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