Hopfen anbauen: Standort, Pflege, Ernte
Welchen Standort bevorzugt Hopfen?
Die Pflanze des Bieres gilt als wahrer Sonnenanbeter. Beim Anbau im heimischen Garten freut sich Hopfen (Humulus) daher über einen sonnigen Standort mit südlicher Lage. Die Kletterpflanze gedeiht aber auch im Halbschatten, wenn dieser hell ausfällt, und lässt sich somit auch an einer Nordwand oder auf einem nördlich ausgerichteten Balkon anbauen. Wenn Sie Früchte ernten möchten, sollte der Standort jedoch in der Sonne liegen.
Da Hopfen zu einem kräftigen Wachstum neigt, sollte der Boden sehr nährstoffreich ausfallen. Es empfiehlt sich, in regelmäßigen Abständen organischen Dünger oder Kompost einzuarbeiten. Kultivieren Sie die Pflanze in Blumentopf oder Kübel, sollten Sie ebenfalls ein nährstoffreiches Substrat verwenden. Der Boden sollte weder vollständig austrocknen noch Staunässe bilden.
Wie wird Hopfen richtig gepflanzt?
Möchten Sie Hopfen im eigenen Garten anbauen, brauchen Sie zunächst ausreichend Platz. Die Kletterpflanze wächst zwar vertikal, bildet jedoch Ranken mit einer Länge von bis zu acht Metern aus. Sie benötigt daher ein stabiles Rankgerüst, an dem sie sich festhalten und nach oben wachsen kann.
Weiterhin gilt es, das Wachstum der Wurzeln zu beachten, da sich diese stark ausbreiten. Die Staude bildet Rhizome aus, die als unterirdische Sprossachsen verlaufen und aus denen jedes Jahr neue Jungtriebe austreiben. Graben Sie die Rhizome aus, bleiben häufig kleinere Rhizomteile im Boden zurück, aus denen sich neue Pflanzen regenerieren können.
Hopfen breitet sich in der Folge sehr schnell aus und lässt sich nur schwer von seinem Standort vertreiben. Sie sollten ihn deshalb nicht zu nahe am Nachbarsgrundstück anbauen, um Streitigkeiten zu vermeiden. Möchten Sie einer starken Ausbreitung von vornherein entgegenwirken, kann sich eine Kübelkultur empfehlen.
Haben Sie den richtigen Standort in Ihrem Garten gefunden, können Sie die Kletterpflanze entweder aussäen oder als Jungpflanze setzen. Die besten Zeitpunkte sind der Frühling oder Herbst. Eine Rankhilfe können sich jeweils zwei bis drei Hopfenpflanzen teilen, wobei der Abstand zwischen den einzelnen Rankhilfen bei rund zwei Metern liegen sollte.
Welche Pflege benötigt Hopfen?
Die einzelnen Reben einer Hopfenpflanze tendieren zu einem Tageszuwachs von bis zu zehn Zentimetern. In der Folge ist es wenig verwunderlich, dass die Pflanze über einen hohen Nährstoff- und Wasserbedarf verfügt. Der Boden sollte daher stets feucht bleiben, aber keine Staunässe aufweisen. In regelmäßigen Abständen empfiehlt sich außerdem eine Düngung mit Kompost oder einem organischen Dünger, den Sie vorsichtig in den Boden einarbeiten.
An warmen Sommertagen dankt die durstige Staude eine tägliche Wässerung. Grundsätzlich gilt zudem: Je länger die Triebe werden, umso höher fällt der Wasserbedarf aus. Bei Kübelkulturen sollten Sie deshalb direkt zu einem größeren Topf greifen. Die Düngung wird bis zur Blüte fortgeführt.
Da die Staude im Frühjahr stets neu austreibt und im Herbst alle Triebe absterben, benötigt Hopfen keinen Winterschnitt. Während der Wachstumsphase sollten Sie die langen Ranken jedoch an einer Kletterhilfe hochbinden. Wählen Sie hierbei nur drei bis vier der stärksten Triebe aus und schneiden Sie alle übrigen Ruten in Bodennähe ab.
Wie lässt sich Hopfen vor Schädlingen schützen?
Echter Hopfen (Humulus lupulus) ist bei Blattläusen und Mehltau äußerst beliebt. Zeigen die langen Ranken der Bierpflanze einen Blattlausbefall, eignen sich natürliche Pflanzenschutzmittel wie Brennnessel-Jauche oder Gießwasser, dem Sie eine geringe Menge Spülmittel zusetzen. Beide umweltfreundlichen Hausmittel reichen oftmals aus, um die Blattläuse von Ihren Hopfenpflanzen zu vertreiben.
Um einen Befall mit Echtem Mehltau von Beginn an zu vermeiden, empfiehlt sich die Auswahl wenig anfälliger Sorten. Einige Hopfenarten sind gänzlich resistent und eignen sich somit ideal für den Anbau im eigenen Garten.
Wann lässt sich Echter Hopfen ernten?
In der Regel ist Echter Hopfen zwischen Ende August und Mitte September erntereif. Der richtige Erntezeitpunkt lässt sich daran erkennen, dass die gelben, pulverförmigen Hopfenharze aus den weiblichen Blütenständen herausrieseln.
Im kommerziellen Anbau, der in der Regel aus großflächigen Monokulturen besteht, werden die Ranken bei der Ernte bodennah abgeschnitten und vollständig von der Rankhilfe genommen. Mithilfe spezieller Maschinen lassen sich die Zapfen anschließend von den Trieben trennen.
Bauen Sie Hopfen im kleineren Stil im Garten an, braucht es jedoch keine Maschinen. Die Zapfen lassen sich auch per Handarbeit ernten und von den Reben zupfen. Dies hat den Vorteil, dass Sie die Kletterpflanze bis in den späten Herbst hinein stehen lassen und auch nach der Ernte als grünen Sichtschutz nutzen können.
Wie lässt sich Hopfen nach der Ernte lagern?
Haben Sie die Zapfen am Hopfen zwischen August und September geerntet, werden diese anschließend getrocknet. Auf diese Weise behalten die Früchte ihr Aroma und sind länger haltbar. Sie können die Zapfen entweder in einem lichtgeschützten Raum trocknen oder für ein bis zwei Stunden bei rund 80 Grad Celsius in den Backofen geben.
Bei der Lufttrocknung ist es besonders wichtig, dass die Zapfen im Dunklen trocknen. Nur so bleibt die grüne Farbe erhalten und die wertvollen Inhaltsstoffe werden nicht durch Lichteinwirkung abgebaut. Indem Sie die trocknen Früchte zu Pellets pressen und luftdicht aufbewahren, verlängern Sie die Haltbarkeit zusätzlich und können den getrockneten Hopfen länger verwenden.
Wie werden Hopfenpflanzen vermehrt?
Hopfen ist eine zweihäusige Pflanze und verfügt als solche über männliche und weibliche Blüten. Bei der Bierbrauerei finden lediglich die weiblichen Blütenstände Verwendung, da nur sie über Lupullin verfügen, das im Bier als wichtigste Zutat gilt. Aber auch wenn Sie Hopfen als Heilpflanze anbauen und die heilsamen Früchte ernten möchten, benötigen Sie Pflanzen mit weiblichen Blüten.
Ob eine Hopfenpflanze über weibliche oder männliche Blüten verfügt, zeigt sich dabei erst an den Blüten. Bei einer Vermehrung über Aussaat kommt es deshalb mit großer Wahrscheinlichkeit zu Mischkulturen, die beide Geschlechter beinhalten. Um sicher zu gehen, dass es sich um weibliche Jungpflanzen handelt, sollten Sie Hopfen deshalb ausschließlich über Stecklinge vermehren.
Kultivieren Sie Hopfen als Zierpflanze im heimischen Garten und beabsichtigen keine Verwendung der Zapfen, können Sie theoretisch Hopfenpflanzen beider Geschlechter anbauen. In Gebieten, in denen der Hopfenanbau der Bierproduktion dient, ist das Ziehen männlicher Pflanzen allerdings verboten. Es empfiehlt sich daher, grundsätzlich nur Hopfen mit weiblichen Blüten anzupflanzen, den Sie zum Beispiel in einer Fachgärtnerei erhalten.
Wie wird Hopfen richtig überwintert?
Als Staude ist Hopfen winterhart. Während der Herbstmonate sterben die oberirdischen Pflanzenteile vollständig ab und können während des Winters somit keine Frostschäden erleiden. Die Pflanzen erhält außerdem die Möglichkeit, wichtige Nährstoffe aus dem Laub in die unterirdischen Wurzeln zu verlagern und diese als Reserve für den Neuaustrieb im nächsten Frühjahr zu verwenden. Die Rhizome zeigen sich dabei auch gegenüber langen Frostperioden unempfindlich und benötigen keinen zusätzlichen Schutz während der Wintermonate.
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