Pflanzen und Beete sicher durch den Winter bringen
Welcher Ort ist für die Überwinterung geeignet?
Je nach Pflanzenart gestaltet sich die Überwinterung im Freien als problematisch. Daher sollten Sie sich bereits im Vorfeld überlegen, wo Sie diese während des Winters beherbergen möchten. Folgende Orte sind für die Überwinterung geeignet:
- Im Haus
- Direkt im Beet
- Wintergarten / Gewächshaus
- Die Terrasse oder der Balkon
Überwinterung im Haus
Sollen frostempfindliche Kübelpflanzen die kalte Jahreszeit über ins Haus, ist auch hier nicht jeder Standort ideal. Neben ausreichend Helligkeit spielt die Temperatur eine entscheidende Rolle. Konstant kühle und trockene Räumlichkeiten sind in aller Regel bedenkenlos geeignet. Näheres erfahren Sie in unserem Ratgeber Kübelpflanzen überwintern: Tipps für den Winter.
Pflanzen im Beet überwintern
Da Pflanzen im Beet vollständig den auf sie einwirkenden Witterungseinflüssen ausgesetzt sind, sollten auch diese einen besonderen Schutz erfahren. Dies gilt vor allem für Jungpflanzen, da diese häufig noch nicht in vollem Umfang winterhart sind. Als Abdeckung ist vor allem Reisig, Stroh, Gartenvlies oder Laub zu empfehlen. Diese Materialien gewährleisten neben dem eigentlichen Schutz eine zusätzliche Nährstoffversorgung.
Überwinterung im Wintergarten / Gewächshaus
Der Wintergarten und das Gewächshaus liefern optimale Bedingungen für die Überwinterung empfindlicher Pflanzen. Sowohl die Temperaturen als auch die Lichtverhältnisse gelten als ideal, sodass Sie sich lediglich um das regelmäßige, wenn auch reduzierte Gießen der Pflanzen kümmern müssen.
Auf der Terrasse oder dem Balkon überwintern
Möchten Sie Ihren Pflanzen zwar einen gewissen Schutz bieten, diese aber dennoch im Freien überwintern, kann sich die Terrasse oder der Balkon als idealer Ort erweisen. Nahe der Hauswand erfahren die jeweiligen Pflanzen einen zuverlässigen Schutz vor Wind. Bei mehreren Pflanzen empfiehlt es sich, diese nahe aneinander zu reihen. Zum Schutz vor Bodenkälte kann eine Unterlage aus Styropor oder Holzpaletten unter dem Topf helfen. Zur weiteren Isolation lässt sich der Topf in einen Jutesack stellen, der anschließend mit trockenem Laub befüllt wird.
Unser Experten-Tipp:
Alle Pflanzen sollten auch während des Winters regelmäßig gegossen werden. Als Richtwert wird eine Wassergabe von einmal pro Woche empfohlen. Zuvor sollten Sie allerdings prüfen, ob die Erde bereits trocken ist. Auf das Düngen ist unbedingt zu verzichten. Vor der Einlagerung sind außerdem alle Pflanzen auf Schädlingsbefall zu kontrollieren.
Überwinterung im Freiland richtig vorbereiten
Wie die Überwinterung im Freiland zu organisieren ist, orientiert sich in erster Linie an der Beschaffenheit des Bodens. In jedem Fall sollte dieser zusätzlich aufgelockert werden, um den Pflanzen während der kalten Jahreszeit ideale Bedingungen zu gewährleisten. Grundsätzlich sind zunächst diese drei Bodentypen zu unterscheiden:
- schwere Böden
- leichte Böden
- normale Böden
Schwere Böden müssen umgegraben werden
Als schwerer Boden wird ein besonders ton- oder lehmhaltiger Untergrund bezeichnet. Damit diese Beete während den Wintermonaten eine bessere Durchlüftung erfahren, empfiehlt sich das Umgraben mit Hilfe eines Spatens. Sofern Sie bei diesem Vorhaben auf weiche und gesunde Pflanzenreste in der Erde stoßen, dürfen diese weiter eingearbeitet werden. Diese Pflanzenreste reichern den Gartenboden mit zusätzlichen Nährstoffen an und liefern außerdem Humus.
Leichte Böden mit einer Abdeckung schützen
Unter den Begriff des leichten Bodens fallen Beete mit einem sandigen Untergrund. Diese müssen nicht umgegraben werden. Mulchen ist hier vollkommen ausreichend. Zur Verbesserung der Bodenqualität ist zudem eine Abdeckung aus Kompost oder Laub bestens geeignet.
Auflockerung normaler Böden
Bevor es an die eigentliche Auflockerung geht, ist zunächst die vollständige Entfernung des Unkrauts erforderlich. Anschließend lässt sich der Boden durch die Einarbeitung von reifem Kompost spürbar auflockern. Alternativ ist auch eine Gründüngung durch das Anpflanzen von Klee möglich. Dieser schützt den Boden nicht nur durch dessen abdeckende Pflanzenmasse, sondern wärmt diesen auch gleich. Darüber hinaus wird eine verbesserte Nährstoffversorgung gewährleistet.
Wie lassen sich winterharte Pflanzen zusätzlich schützen?
Je nach Pflanzenart können die einzelnen Maßnahmen zur Überwinterung unterschiedlich ausfallen. Daher ist es besonders wichtig, dass Sie sich vorab über die Eigenschaften und Bedürfnisse Ihres jeweiligen Pflanzentyps informieren. Hier finden Sie einige Beispiele zur Überwinterung von winterharten Pflanzen:
Pflanzenart | Überwinterungstipp |
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Buchsbaum |
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Bambus |
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Kirschlorbeer |
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Kletterpflanzen (z. B. Efeu / Clematis) |
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Rosen |
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Hortensien |
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Erdbeeren |
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Gemüse richtig überwintern
Für gewöhnlich ist im Garten während des Winters nur wenig Gemüse zu finden. Bekannte Vertreter des winterharten Gemüses sind hauptsächlich Lauch, Kohl sowie Pflanzen, die zur Gründüngung auserwählt sind. Ein Schutz aus Gartenvlies und etwas angehäufter Erde ist meist ausreichend.
Kräutergarten über den Winter bringen
Küchenkräuter zeichnen sich hauptsächlich durch winterharte Eigenschaften aus. Daher ist bei Rosmarin bereits eine Abdeckung mit etwas Reisig ausreichend. Um die Frosthärte von Salbei zu steigern, ist ein Rückschnitt der weichen Triebspitzen vorzunehmen.
Unser Experten-Tipp:
Einjährige Pflanzen müssen nicht überwintert werden. Diese werden im Folgejahr einfach frisch ausgesät.
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- Was bedeutet einjährige, zweijährige und mehrjährige Pflanze?
Was sind die Vorteile einer professionellen Überwinterung?
Nicht immer verspricht das potenzielle Winterquartier die besten Voraussetzungen für die Überwinterung oder Ihnen fehlt gar der geeigneten Ort für die Unterbringung Ihrer Pflanzen. Dann bietet es sich an, einen professionellen Überwinterungsdienst in Anspruch zu nehmen.
Mittlerweile bieten zahlreiche Gärtnereien einen solchen Überwinterungsservice für Pflanzen aller Art an. Hier finden sich in großen Gewächshäusern die optimalen Bedingungen für Ihre Schützlinge. Auf diese Weise können Sie die Wintermonate entspannt genießen, da erfahrene Gärtner die Pflege Ihrer Pflanzen übernehmen. Auch die Frage des richtigen Gießens stellt nun für Sie keine Schwierigkeit mehr dar. Sobald die Pflanzen im Frühling wieder nach draußen dürfen, können Sie diese wieder bei der Gärtnerei abholen.
Unser Experten-Tipp:
Fragen Sie einfach bei den Gärtnereien in Ihrer Umgebung nach, ob solch ein Service angeboten wird und welche Kosten hierfür entstehen.
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