Heckenschnitt

Hecke schneiden: Wann ist es erlaubt?

Gartenliebhaber legen Wert auf eine gepflegte Gestaltung ihres Naturparadieses. Dazu gehört auch der regelmäßige Schnitt von Hecken und Büschen. Wir erklären Ihnen, in welchem Zeitraum der Heckenschnitt für die Pflanzen sinnvoll ist und welche gesetzlichen Regelungen es gibt.

Hecke schneiden: Wann ist es erlaubt?
Der richtige Zeitpunkt zum Heckenschnitt ist nicht nur für die Pflanzen wichtig, sondern auch gesetzlich geregelt

Wann ist ein Heckenschnitt erlaubt?

Sie können sich Ihren Heckenschnitt von Anfang Oktober bis Ende Februar in Ihren Terminkalender eintragen. Laut Bundesnaturgesetz (BNatSchG § 39 Abs. 5) ist es untersagt, im Zeitraum vom 1. März bis 30. September eine Hecke "abzuschneiden oder auf den Stock zu setzen". Dies bedeutet, einen starken Rückschnitt an lebenden Zäunen, Gebüschen und anderen Gehölzen vorzunehmen.

Eine Ausnahme besteht nur dann, wenn die Maßnahmen der Gewährleistung der Verkehrssicherheit dienen und nicht zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt werden können. Das Gesetz erlaubt jedoch einen ganzjährigen "schonenden Form- und Pflegeschnitt".

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Warum ist der Heckenschnitt gesetzlich geregelt?

Gesetzliche Regelung von Heckenschnitten
Damit Vögel und andere Tiere in den Nistmonaten ungestört sind, ist der Heckenschnitten gesetzlich regelt

Die Vorschrift wurde beschlossen, um Tiere, insbesondere Vögel, zu schützen. Zu dieser Zeit suchen diese einen sicheren Schutz in Hecken und Gebüschen für Ihre Brut- und Nistplätze. Das sollten Sie bei einem Schönheitsschnitt ebenso bedenken und vorab prüfen, ob sich Vögel in Ihrer Hecke bereits eingenistet haben.

Unser Experten-Tipp:
Haben sich Vögel Ihre Hecke als Nistort auserkoren, nehmen Sie es als Kompliment und verschieben Sie den Heckenschnitt um ein paar Tage bis Wochen, bis die Jungvögel ihr Nest verlassen haben.

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Welcher Zeitpunkt ist der richtige für einen Heckenschnitt?

Hecke richtig schneiden
Mit der richtigen Heckenschere lassen sich alle Heckenarten problemlos schneiden

Die meisten Hobbygärtner setzen auf den Johannistag am 24. Juni, um ihrer Hecke einen Formschnitt zu verpassen. In dieser Zeit hat sich der erste Jahrestrieb der Gehölze gebildet und der zweite steht kurz bevor.

Mittlerweile gibt es jedoch einige Experten, die einen ersten stärkeren Heckenschnitt Mitte bis Ende Februar und einen zweiten, schwachen Rückschnitt im Sommer empfehlen. Man konnte beobachten, dass die Hecken so gleichmäßiger und dichter wachsen.

Die Vorteile eines Rückschnitts im Februar:

  • Die Nistzeit hat noch nicht begonnen.
  • Die Triebe sind frisch und kraftvoll.
  • Bis zum nächsten Schnitt hat die Pflanze genügend Regenerationszeit.
Unser Experten-Tipp:
Suchen Sie sich für den Heckenschnitt einen bewölkten Tag aus. So vermeiden Sie ein zu schnelles Austrocknen der Äste an den Schnittwunden durch die Sonneneinstrahlung.

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Wie wird eine Hecke richtig geschnitten?

Damit der Heckenschnitt professionell gelingt, sollten Sie zum passenden Gartengerät greifen. Heckenscheren gibt es in verschiedenen Ausführungen. Für sehr kleine Hecken bzw. Büsche oder einen genauen Formschnitt empfiehlt sich der Einsatz einer manuellen Schere. Bei kleinen bis mittelgroßen Hecken erleichtert eine elektrische oder akkubetriebene Heckenschere den Heckenschnitt erheblich. Sollten auf Ihrem Grundstück sehr lange Sichtschutzhecken stehen, ist eine Benzin-Heckenschere meist die beste Wahl.

Die richtige Heckenschere sollte sich nach Ihren Ansprüchen und Gegebenheiten Ihres Gartens richten. In unserem Heckenscheren Test / Vergleich 2024 finden Sie die beste Geräte.

Mit dem passenden Gerät lassen sich die Pflanzen schnell und einfach in die gewünschte Form bringen. Wichtig ist zu vermeiden, dass die Hecke unten schmaler geschnitten wird als oben. Ansonsten würden die unteren Blätter kaum Licht bekommen und so mit der Zeit kahl werden.

Die ideale Schnittform ist ein Trapez. Passen Sie die Form zudem immer der Gattung der Hecke an und beachten Sie den natürlichen Wuchs der Gewächse.

Unser Experten-Tipp:
Stellen Sie seitlich der Hecke zwei Stäbe auf und spannen Sie in der gewünschten Höhe eine Schnur, die als Hilfslinie für einen geraden Schnitt Orientierung gibt. Halten Sie beide Armen genau waagerecht und führen Sie leicht schwenkartige Bewegungen aus dem Rücken heraus aus. Durch die Hilfe dieser Methode vermeiden Sie Dellen und Einkerbungen.

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THEMEN:   Recht Hecken Heckenschere Rückschnitt

Autor Tim Sydekum
Über den Autor
Tim Sydekum
Als Gartenliebhaber und Gründer von mein-gartenexperte.de ist Tim zuständig für spannende Produkttests, interessante Berichte und informative Beiträge aller Art. Er hat eine technische Ausbildung und jahrelange Erfahrung im Gartenbereich.
Kommentare

Magda Baysain

Bei uns liegt im Februar immer Schnee, ist es da sinnvoll zu schneiden?

Antwort von

Der Winterschnitt sollte wegen der höheren Frostgefahr nicht bis ins alte Holz erfolgen. Ein Entfernen der neuen Austriebe ist aber auch bei Schnee meist problemlos möglich. Greifen Sie am besten morgens zur Garten- oder Astschere, dann haben die Schnittstellen genügend Zeit sich wieder zu verschließen.

Robert Kühn

Ich habe eine hecke die im kurvenbereich liegt und ich angrenzend einen carport hab. Darf ich sie im zuge der verkehrssicherheit etwas zurückschneiden oder muss ich das bei der gemeinde erfagen und um erlaubnis fragen?

Antwort von

Hallo Robert,

einfache Form- und Pflegeschnitte sind ganzjährig erlaubt, vor allem wenn sie der Verkehrssicherheit dienen. Lediglich das starke Zurückschneiden oder gar komplette Entfernen sollte lediglich nach Rücksprache mit der Gemeinde erfolgen. In Ihrem Fall sollte das daher nicht nötig sein.

Derek Clark

Wir haben Hecken aus unterschiedlichen Gehölzen. Der Schneeball blüht im Mai am Vorjahres Holz. Wenn ich nun Ende September bis Februar schneide habe ich im nächsten Frühjahr keine Blüten. So in diesem Jahr geschehen, ergo kein Futter für die Insekten.

Antwort von

Unser Beitrag bezieht sich in erster Linie auf die gesetzlichen Schonfristen, die für den Heckenschnitt gelten. Sie haben natürlich recht, dass diese nicht für alle Pflanzenarten optimal sind. Frühjahrsblüher, wie beispielsweise Schneebälle, Flieder, Forsythien oder Deutzien, sollten direkt nach der Blüte zurückgeschnitten werden. Sofern es sich dabei um einen reinen Form- und Pflegeschnitt handelt, kann dies jedoch auch ganzjährig erfolgen.