DIY-Projekt

Anzuchterde selbst herstellen - Anleitung und Tipps

Bei der Aufzucht neuer Pflanzen empfiehlt sich die Verwendung von spezieller Anzuchterde, da sie auf die Bedürfnisse von Setzlingen angepasst ist. Statt sie im Gartenfachmarkt teuer zu kaufen, lässt sich Aussaaterde auch ganz einfach selbst herstellen.

Aussaaterde selbst im Eimer machen
Aus Gartenerde, Sand und Kompost können Sie sich eigene Aussaaterde mischen

Anzuchterde einfach selber mischen

Die Herstellung von Anzuchterde gestaltet sich recht einfach: Vermischen Sie Gartenerde, Sand und Kompost zu jeweils gleichen Teilen und vermengen Sie die einzelnen Komponenten sorgfältig miteinander. Um ein feinporiges, krümeliges und lockeres Substrat zu erhalten, sollten Sie die Mischung vor der Verwendung durch ein Sieb streichen. Anschließend empfiehlt es sich, das Substrat zu sterilisieren.

Diese Sterilisation können Sie zuhause in einem herkömmlichen Backofen vornehmen. Geben Sie die Mischung auf ein altes Backblech und dämpfen Sie die Anzuchterde für rund 45 Minuten bei 120 Grad Celsius. Sobald das Substrat wieder ausgekühlt ist, können Sie die Erde direkt verwenden.

Tipp: Bei der Herstellung von Anzuchterde wird in vielen Fällen Torf als eine wichtige Komponente empfohlen, die sich positiv auf die Wasserspeicherkapazität des Substrats auswirkt. Die Gewinnung von Torf zerstört allerdings Moore, die wichtige Lebensräume für Tiere, Pflanzen und Kleinstlebewesen darstellen. Zusätzlich lässt die Entwässerung von Feuchtgebieten Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre entweichen, während gleichzeitig ein wichtiger Speicher für Treibhausgase wegfällt. Aufgrund dieser ökologischen Gesichtspunkte ist es also nicht ratsam, Torf für die Herstellung von Anzuchterde zu verwenden.

Aussaaterde für Schwach-, Mittel- und Starkzehrer herstellen

Neben der Herstellung einfacher Aussaaterde, können Sie das Substrat auch individuell an die Bedürfnisse der Pflanzen anpassen, die Sie mit der Anzuchterde heranziehen möchten. Es werden dabei die Ansprüche von Schwachzehrern, Mittelzehrern und Starkzehrern unterschieden.

  • Schwachzehrer fühlen sich in einem Substrat wohl, das aus 50 % Holzfasern, 20 % Gartenerde, 15 % Sand und 15 % Rindenhumus besteht.
  • Für Mittelzehrer empfiehlt sich eine Mischung aus 50 % Holzfasern, 20 % Kompost, 15 % Sand und 15 % Rindenhumus.
  • Anzuchterde für Starkzehrer können Sie aus 30 % Kompost, 30 % Sphagnum-Moos, 20 % Gartenerde, 10 % Sand und 10 % Rindenhumus herstellen.

Hier die Werte noch einmal übersichtlich in einer Tabelle:

Schwachzehrer Mittelzehrer Starkzehrer
  • 50 % Holzfasern
  • 20 % Gartenerde
  • 15 % Sand
  • 15 % Rindenhumus
  • 50 % Holzfasern
  • 20 % Kompost
  • 15 % Sand
  • 15 % Rindenhumus
  • 30 % Kompost
  • 30 % Sphagnum-Moos
  • 20 % Gartenerde
  • 10 % Sand
  • 10 % Rindenhumus

Sphagnum-Moose bezeichnen hierbei speziell kultivierte Moose, die die Wasserspeicherkapazität des Substrats verbessern. Holzfasern übernehmen eine ähnliche Aufgabe, verfügen gleichzeitig jedoch über einen höheren Luftanteil. Dieser beugt Schimmelbefall vor und begünstigt ein starkes Wurzelwachstum. Kompost und Rindenhumus liefern des Weiteren wichtige Nährstoffe und lockern die selbst hergestellte Anzuchterde auf. Sand trägt abschließend zu einem durchlässigen und lockeren Substrat bei, in dem sich keine Staunässe bildet.

THEMEN:   DIY-Projekt Erde Aussaat

Autor Tim Sydekum
Über den Autor
Tim Sydekum
Als Gartenliebhaber und Gründer von mein-gartenexperte.de ist Tim zuständig für spannende Produkttests, interessante Berichte und informative Beiträge aller Art. Er hat eine technische Ausbildung und jahrelange Erfahrung im Gartenbereich.
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