Tierschutz

Futterpflanzen für Gartenvögel: Gehölze, Stauden und mehr

Ein vogelfreundlicher Garten lockt heimische Vogelarten an und bietet einen vielfältigen Lebensraum. Er enthält nicht nur Versteckmöglichkeiten, sondern auch ein reiches Nahrungsangebot. Wir stellen die besten Futterpflanzen für Gartenvögel vor.

Drossel mit Vogelbeeren
Ein reichhaltiges Nahrungsangebot lockt viele Vogelarten in Ihren Garten
Inhaltsverzeichnis

Warum sind Futterpflanzen für Gartenvögel wichtig?

Je nach Lebensphase und Jahreszeit benötigen Vögel unterschiedliche Nahrung. Da ihr Lebensraum immer enger wird und das natürliche Nahrungsangebot immer weiter abnimmt, freuen sich heimische Gartenvögel über einen vogelfreundlichen Garten. Dieser sollte nicht nur Nist- und Versteckmöglichkeiten bereithalten, sondern auch vielseitige Futterpflanzen.

Zum einen verfügen solche Futterpflanzen über Früchte und Samen, die den gefiederten Gartenbesuchern als Nahrung dienen. Zum anderen locken einige Pflanzen Insekten an, die als Nahrung für insektenfressende Vögel von hoher Bedeutung sind. Darüber hinaus gibt es Vogelarten wie das Rotkehlchen: Im Sommer ernährt es sich von Insekten, im Winter frisst es auch Sämereien und Früchte. Einige Standvögel, die den Winter in heimischen Gärten verbringen und nicht in wärmere Gefilde ziehen, handhaben die Nahrungssuche wie das Rotkehlchen.

Zu den wichtigsten Futterquellen von Standvögeln zählen heimische Gehölze und Stauden, die Beeren, Früchte oder Samen ausbilden. Aber auch Gartenpflanzen, die vor allem Insekten als Nahrung dienen, sollten in einem vogelfreundlichen Garten nicht fehlen. Im Folgenden haben wir für Sie Beispiele für fruchttragende Gehölze, Stauden, Rosenhecken und Kräuter zusammengestellt.

Fruchttragende Gehölze

Früchte der Kornelkirsche
Bäume und Sträucher mit Früchten, wie die Kornelkirsche, bieten Nahrung für viele Vogelarten

Fruchttragende heimische Gehölze bilden eine der Hauptnahrungsquellen für Gartenvögel. So dient die Vogelbeere zum Beispiel 63 Arten als Nahrung, während der eingriffelige Weißdorn knapp 32 Vogelarten ernährt. Im Vergleich bietet der Wilde Apfel nur 19 Arten einen gedeckten Tisch. Der vielblütige Apfel zieht sogar nur eine einzige Vogelart an.

Gehölze wie der Schwarze Holunder bieten Vögeln insbesondere während der Herbst- und Wintermonate eine ideale Futterquelle. Während des Sommers bildet der Strauch reichhaltige Fruchtstände aus, die aus ernährungsphysiologischer Sicht sowohl für Vögel als auch für Menschen wertvoll sind. Die dunklen Beeren sind Lieferanten für Vitamin C, Mineralstoffe und enthalten darüber hinaus weitere Pflanzenstoffe. Während Gartenfreunde die Holunderbeeren in leckeren Rezepten verarbeiten, fressen die gefiederten Gartenbesucher die Beeren direkt vom Strauch.

Neben dem Schwarzen Holunder bieten sich Hecken aus Brombeeren oder Himbeeren an. Diese verfügen nicht nur über ein reichhaltiges Nahrungsangebot, sondern dienen gleichzeitig als schützendes Versteck. Weitere Gehölze, die heimischen Vogelarten als Futterpflanzen dienen, sind die Folgenden:

  • Birnbaum (Pyrus communis)
  • Kornelkirsche (Cornus mas)
  • Schlehe / Schwarzdorn (Prunus spinosa)
  • Speierling (Sorbus domestica)
  • Vogelkirsche (Prunus avium)
  • Weißdorn (Crataegus monogyna / Crataegus laevigata)

Vogelfreundliche Stauden

Schmetterling auf einer Distel
Stauden wie die Distel sehen schön aus, ziehen Insekten an und sind daher wichtig für einen vogelfreundlichen Garten

Auf dem Nahrungsplan von Vögeln erfüllen Stauden gleich zwei Funktionen: Zum einen dienen sie als direkte Futterquelle, indem sie Samen ausbilden. Zum anderen dienen Sie Insekten als Nahrungsquelle oder Versteckmöglichkeit, die wiederum auf dem Speiseplan vieler Vogelarten stehen.

Sowohl Raupen als auch die ausgewachsenen Insekten lassen sich mit heimischen Stauden in den Garten locken. Schneiden Sie die Samenstände im Herbst nicht zurück, erhalten viele Insekten einen Platz zum Überwintern. So finden Vögel auch während der Wintermonate ein abwechslungsreiches Insektenfutter.

Darüber hinaus dienen auch die Samen als Futterquelle. Indem Sie samentragende Stauden erst im nächsten Frühjahr zurückschneiden, können Vögel die Samen im Winter als hervorragende Nahrungsquelle nutzen. Im Folgenden haben wir die wichtigsten, samentragenden Stauden für Vögel zusammengestellt:

  • Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris)
  • Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wegwarte (Cichorium intybus)
  • Disteln (Cirsium spec.)
  • Natternkopf (Echium vulgare)
  • Mädesüß (Filipendula ulmaria)
  • Steinklee (Melilotus officinalis)
  • Wilde Karde (Dipsacus fullonum)
  • Großblütige und Schwarze Königskerze (Verbascum densiflorum, V. nigrum)

Rosenhecken für Vögel

Amsel in einer Hagebuttenhecke
Hagebuttenhecken versorgen Vögel auch im Winter mit Futter

Neben Gehölzen und Stauden tragen auch Rosenhecken zu einem vogelfreundlichen Garten bei. Bestehen die Hecken aus heimischen Rosenarten, bilden sie im Herbst Hagebutten aus. Viele Vogelarten profitieren nicht nur von den Früchten, sondern wissen auch die Stacheln der Rosen zu schätzen, die Schutz vor lästigen Fressfeinden bieten.

Neben ihrer Funktion als Futterpflanze werten heimische Rosenarten den eigenen Garten auf und verströmen teilweise einen angenehmen Duft. Besonders geeignet sind unter anderem die folgenden Arten:

  • Kriechrose (Rosa arvensis)
  • Hundsrose (Rosa canina)
  • Essigrose (Rosa gallica)
  • Zimtrose (Rosa majalis)
  • Bibernellenrose (Rosa pimpinellifilia)

Einige Rosenarten, zu denen beispielsweise die Kriechrose zählt, präsentieren sich als Kletterpflanze. Sie eignen sich daher ideal für eine Fassadenbegrünung, die sich positiv auf die Tierwelt und das Kleinklima in Ihrem Garten auswirkt. Vögel erhalten nicht nur ein natürliches Futterangebot, sondern finden ebenfalls geeignete Brutmöglichkeiten.

Weitere Futterpflanzen, die Sie zur Begrünung Ihrer Fassade einsetzen können, sind Efeu (Hedera helix), Gartengeißblatt (Lonicera caprifolium), Waldrebe (Clematis vitalba) oder Wilder Wein (Parthenocissus quinquefolia).

Kräuter als Vogelfutter

Meise auf einem Gierschzweig
Wenn möglich, sollten Sie in Ihrem Garten einen Platz für wilde Kräuter schaffen

Gartenkräuter sind gesund und können teilweise sogar über eine heilende Wirkung verfügen. Während den meisten Gartenfreunden dieser Umstand bekannt ist, kennen viele Menschen auch Kräuter für Katzen und Hunden. Doch auch Vögel ernähren sich gerne von den Samen oder fressen die Insekten, denen die Pflanzen einen optimalen Lebensraum bieten.

Zu den beliebtesten Kräutern gehören die folgenden Futterpflanzen:

  • Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense)
  • Basilikum (Ocimum basilicum)
  • Brennnessel (Urtica)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris)
  • Johanniskraut (Hypericum perforatum)
  • Löwenzahn (Taraxacum officinale)
  • Mariendistel (Silybum marianum)
  • Ringelblume (Calendula officinalis)
  • Rosmarin (Salvia rosmarinus)
  • Salbei (Salvia officinalis)
  • Spitzwegerich (Plantago lanceolata)
  • Thymian (Thymus vulgaris)

Kräuter dienen sowohl Menschen wie auch Tieren als Lieferant für wichtige Vitamine, Mineralien und ätherische Öle. Gartenvögel lassen sich dabei beobachten, wie sie an Kräutern sitzen und die Samen frisch von der Pflanze aufnehmen. Einige Arten suchen ebenfalls nach kleinen Insekten, die sich in den Zweigen der Kleinsträucher verstecken.

Doch Kräuter bieten Vögeln nicht nur als Gartenpflanzen ein vielseitiges Nahrungsangebot. Denn Sie können auch einige Kräuterzweige trocknen und als Bestandteil eines selbstgemachten Fettfutters verwenden. Vor allem die reichhaltigen Samen bieten sich als eine ideale Ergänzung für selbstgemachtes Vogelfutter an und versorgen die gefiederten Gartenfreunde während des Winters mit wichtigen Nährstoffen.

THEMEN:   Pflanzenwissen Tiere Vögel

Autor Jennifer Nagel
Über die Autorin
Jennifer Nagel
Nach einem redaktionellen Praktikum entdeckte Jennifer ihre Liebe zur Sprache und begann ein Studium zum Werbetexter und Konzeptioner. Sie arbeitet als freie Redakteurin und Lektorin und bereichert unser Magazin seit 2021 mit ihrem umfassenden Gartenwissen.
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