Gemüseanbau

Melonen im Garten anbauen: Tipps zu Pflege und Ernte

Melonen sind im Vergleich zu Gemüseklassikern wie Salat, Gurken oder Tomaten eher selten in heimischen Gärten anzutreffen. In unserem Ratgeber erfahren Sie, wie der Anbau von Melonen gelingt und worauf Sie bei der Ernte achten sollten.

Reife Wassermelone im Beet
Es gibt viele verschiedenen Sorten von Wasser- und Zuckermelonen, die sich im Anbau allerdings ähneln
Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes

Melonen stammen ursprünglich aus Süd- und Zentralafrika und werden vor allem in subtropischen Gebieten kultiviert. Botanisch gesehen gehören sie, wie auch Gurken und Zucchinis, zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) und gelten daher als Gemüse. Es gibt mehrere hundert Sorten, die sich hauptsächlich in Wassermelonen (Citrullus lanatus) und Zuckermelone (Cucumis melo) aufteilen. Zu Letzteren zählen auch die beliebten Honig-, Galia- und Cantaloupe-Melonen, die es häufig im Supermarkt zu kaufen gibt.

Standort und Boden

Der Anbau von Melonen ist bei allen Sorten recht ähnlich. Sie benötigen vor allem reichlich Wärme und Sonne, um gut zu gedeihen. Deshalb empfiehlt es sich, sie an den sonnigsten Platz im Garten auszupflanzen. Darüber hinaus sollte der gewählte Standort möglichst windgeschützt ausfallen. Alternativ gedeihen Melonen auch im Folientunnel, wobei allerdings eine gute Belüftung unverzichtbar ist. Als Substrat gilt ein lockerer und nährstoffreicher Boden als ideal.

Aussaat

Melonen sind nur selten als vorgezogene Pflanzen erhältlich. Normalerweise erfolgt die Aussaat mit Hilfe von Samen. Zwar kommen grundsätzlich die Samen von Melonen aus dem Supermarkt infrage, die Keimrate fällt hier aber recht niedrig aus. Als sicherer gestaltet sich somit die Aussaat von Samen aus dem Fachhandel.

Damit es überhaupt zur Keimung kommt, benötigen die mit Gurken verwandten Melonen Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad Celsius. Bei der Vorzucht auf der Fensterbank oder im Gewächshaus sind etwa vier Wochen vor der geplanten Pflanzung fünf Schritte notwendig:

  1. Füllen Sie herkömmliche Anzucht- oder Blumenerde in ein Pflanztöpfchen.
  2. Geben Sie in jedes Töpfchen drei Samen und bedecken Sie sie mit zwei Zentimeter Erde.
  3. Gießen Sie das Substrat lauwarm an und halten Sie die Erde feucht.
  4. Nach zehn Tagen zeigen sich die ersten Keimblätter, die bereits ein feines Wurzelwerk besitzen.
  5. Schwächere Triebe sind nach wenigen Wochen zu entfernen.
Unser Experten-Tipp:
Indem Sie die Pflanztöpfchen mit einer lichtdurchlässigen Folie überspannen, lässt sich ein konstantes Klima aufrechterhalten. Sobald die ersten Keimlinge zu erkennen sind, wird die Folie entfernt.

Auspflanzung

Vorzucht und Auspflanzung von Melonen
Melonen sollten erst vorgezogen und dann ins Freiland gesetzt werden

Da die jungen Melonenpflänzchen besonders frostempfindlich sind, empfiehlt es sich, sie frühestens zwei Wochen nach den Eisheiligen Mitte Mai am endgültigen Standort auszupflanzen. Melonen zeichnen sich durch ein ausladendes Wachstum aus, weshalb Sie mit einem Pflanzabstand zwischen 80 und 100 Zentimeter kalkulieren sollten. Möchten Sie erreichen, dass Ihre Melonen in die Höhe ranken, erweist sich die Anbringung von Spalieren bzw. Zäunen als sinnvoll.

Pflege

Damit Melonen in Ihrem Garten optimal gedeihen, sollten Sie die folgenden Pflegemaßnahmen berücksichtigen:

Gießen

Melonen enthalten reichlich Wasser, was jedoch nicht bedeutet, dass sie großzügige Wassergaben verlangen. An heißen Tagen reicht es aus, die Pflanzen jeweils morgens und abends mäßig zu wässern. Die Erde sollte stets feucht, aber frei von Staunässe sein. Kalkarmes Wasser wie gesammeltes Regenwasser eignet sich besonders gut für das Wässern von Melonen. Achten Sie darauf, dass das Gießwasser möglichst nicht zu kalt ist, da Melonen empfindlich reagieren.

Düngen

Ideal ist es, wenn Sie das Beet bereits im Vorfeld mit Kompost vorbereiten und einen Langzeitdünger ausbringen. Darüber hinaus erweist es sich als sinnvoll, zwei weitere Male während der Wachstumsperiode zu düngen. Die erste Düngergabe erfolgt dabei noch vor der Blüte und die zweite, sobald die Blüten verwelkt sind und sich bereits kleine Fruchtknoten ausgebildet haben. Während der Wachstumsphase sollte hingegen keine Düngung mehr erfolgen.

Geeignet sind beispielsweise folgende Präparate:

Unser Experten-Tipp:
Ein gedüngter, nährstoffreicher Boden stellt eine ideale Grundlage für das Wachstum von Unkräutern dar. Da Melonen allerdings keine Konkurrenz dulden, sollten aufkommende Unkräuter regelmäßig gejätet werden.

Zuckermelonen entspitzen

Vor allem im Freiland und beim ebenerdigen Anbau in kälteren Regionen sollten Zuckermelonen entspitzt werden, um die Ernte zu verbessern. Dabei wird im Juni der Haupttrieb nach fünf oder sechs Blättern abgeschnitten, wodurch sich neue Seitentriebe bilden. Diese werden ebenfalls nach rund zehn Blättern entspitzt. Dadurch erreichen Sie einen buschigen Wuchs und eine frühere Fruchtbildung. Haben sich die ersten Fruchtknoten gebildet, schneiden Sie die oberen Triebspitzen ab. So hat die Pflanze mehr Energie für die Melonen zur Verfügung.

Bei rankenden Zuckermelonen im Gewächshaus wird lediglich der Haupttrieb belassen und stattdessen die Seitentriebe entfernt. Wenn Sie pro Pflanze maximal fünf bis sechs Melonen wachsen lassen, werden die Früchte größer und aromatischer. Deshalb empfiehlt es sich, weitere Blüten abzuzwicken.

Die Früchte von Wassermelonen bilden sich übrigens an den Rankenden, wodurch kein Schnitt erforderlich ist.

Erdnahe Früchte schützen

Wachsen die Melonen direkt auf den Erdboden, sollten die Früchte entweder auf ein Brett gelegt oder durch Stroh vor Nässe und Fäulnis geschützt werden.

Ernte

Reifen Melonen im Garten
Sobald sie ihre sortentypische Größe erreicht haben, sind die Melonen erntereif

Je nachdem, wann genau die Aussaat erfolgte, sind die ersten Melonen ab August vollständig ausgereift. Ein erstes Indiz dafür, dass die Früchte erntereif sind, ist deren Farbe sowie die charakteristische Duftnote. Beginnt zudem der Stiel einzutrocknen, ist eine rasche Ernte der Früchte anzuraten. Eine weitere Möglichkeit zur Überprüfung der Erntereife von Wassermelonen stellt die sogenannte Klopfprobe dar. Hierbei wird einfach mit den Fingerknöcheln gegen die Frucht geklopft. Erklingt ein tiefer, hohler Ton, sind die Melonen ausgereift.

Am einfachsten gestaltet sich die Ernte, indem Sie die Früchte mit einem scharfen Messer abtrennen. Indem der Stängel zunächst an der Frucht verbleibt, lässt sich die Haltbarkeit von Melonen spürbar verlängern.

THEMEN:   Beet Obst Pflanzenpflege Gemüse

Autor Carina Staiger
Über die Autorin
Carina Staiger
Nach Wirtschaftsabitur und Ausbildung hat sich Carina für das Leben als freie Redakteurin entschieden. Seit 2020 berät und unterhält sie unsere Leser mit ihrem fundierten Fachwissen zu den unterschiedlichsten Tier- und Gartenthemen.
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