Rosenkohl pflanzen, pflegen und überwintern
Standort und Boden
Im Hinblick auf die Lichtverhältnisse stellt Rosenkohl (Brassica oleracea var. gemmifera) keine besonderen Ansprüche. Sowohl ein halbschattiger als auch sonniger Standort werden gleichermaßen toleriert. Als Starkzehrer benötigt Rosenkohl allerdings einen schweren sowie humusreichen Boden, der möglichst auch lehmhaltig ausfallen sollte.
Um die notwendige Nährstoffversorgung gewährleisten zu können, empfiehlt es sich, das Beet rund vier Wochen vorab mit Kompost anzureichern. Wichtig ist, dass die Fruchtfolge eingehalten wird. Rosenkohl sollte frühestens nach drei Jahren erneut am selben Standort ausgebracht werden.
Vorzucht, Aussaat und Pflanzung
Ab April besteht die Möglichkeit, Rosenkohl in Topfplatten auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vorzuziehen. Dabei ist darauf zu achten, die Keimlinge stets feucht zu halten und für eine ausreichende Durchlüftung zu sorgen. Letztere dient dazu, der Schimmelbildung entgegenzuwirken. Sobald sich die ersten Keimblätter bilden, darf die Pflanze pikiert und vereinzelt werden.
Eine Direktaussaat im Beet kommt mit einem Folientunnel ebenfalls ab April infrage. Sofern Sie das Saatgut im ungeschützten Freiland ausbringen möchten, empfiehlt es sich, damit bis Mai abzuwarten. Vorgezogene Exemplare dürfen außerdem ab Mai an ihren endgültigen Standort im Freien ausgepflanzt werden. Die Pflanzen sollten dann eine Größe von etwa 15 Zentimeter erreicht haben. Beim Auspflanzen ist Rosenkohl so tief zu setzen, dass das Substrat bis zu den Keimblättern reicht.
Die ersten drei Wochen nach der Auspflanzung benötigen Rosenkohlpflanzen lediglich mäßige Wassergaben. Auf diese Weise wird das Wurzelwachstum stimuliert. Die Pflanze profitiert zudem von einer soliden Stabilität.
Achtung: Im Gegensatz zu ausgewachsenen Exemplaren sind die Jungpflanzen noch nicht frostfest.
Unabhängig davon, für welche Art der Ausbringung Sie sich entscheiden, die empfohlenen Pflanzabstände sind unbedingt einzuhalten. Daraus ergibt sich ein Pflanzabstand von etwa 40 Zentimeter sowie ein Reihenabstand von circa 60 Zentimeter.
Unser Experten-Tipp:
Während sich Erbsen, Gurken, Rettich, Sellerie und Spinat als gute Pflanznachbarn für eine direkte Nachbarschaft eignen, sollten Sie besser auf die gemeinsame Kultivierung mit anderen Kohlsorten verzichten.
Pflege
Insbesondere während seiner Hauptwachstumszeit im Sommer benötigt Rosenkohl eine reichliche Wasserzufuhr. Spätestens, wenn sich einzelne Blätter gelb färben, ist es an der Zeit, zu wässern. Eine vollständige Austrocknung der Pflanzen ist unbedingt zu vermeiden. In Trockenperioden bietet es sich an, das Erdreich zu mulchen.
Gelegentliche Düngergaben mit Brennnesseljauche oder Kompost tragen dazu bei, dass die Rosenkohlpflanzen alle wichtigen Nährstoffe erhalten. Indem das Erdreich regelmäßig durch Hacken aufgelockert wird, ist für eine gute Durchlüftung gesorgt. Möchten Sie die Stabilität Ihrer Pflanzen verbessern, können Sie diese an Stöcken befestigen.
Gelb und rot gefärbte Pflanzenteile sind zu entfernen. Weist die Gemüsepflanze dauerhaft verfärbte Blätter auf, ist dies ein Anzeichen für Nährstoffmangel. Bei gelb gefärbten Blättern handelt es sich häufig um einen Stickstoffmangel.
Rund acht Wochen vor der angestrebten Ernte sollten Sie den Haupttrieb kappen. Daraufhin investiert die Pflanze all ihre Triebkraft in die Röschen, was in Form eines Wachstumsschubs zum Ausdruck kommt. Diese Maßnahme empfiehlt sich allerdings nur für Sorten, welche auch früh reif werden. Bei spät reifenden Sorten besteht ein erhöhtes Risiko für Frostschäden.
Krankheiten und Schädlinge
Rosenkohl ist ebenfalls wie andere Kohlsorten auch recht anfällig für einen Befall durch die Kohlfliege. Mit der Ausbringung eines Kulturschutznetzes lässt sich einem solchen jedoch gezielt vorbeugen. Indem Sie den Boden stets feucht halten, wirken Sie außerdem der Ansiedlung von Erdflöhen entgegen. Auch die Kohlhernie ist bei Kohlpflanzen meist keine Seltenheit. Indem Sie jedoch einen ausreichenden Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen wahren, sinkt das Risiko für einen solchen Befall.
Ernte
Frühe Sorten sind ab September erntereif. Der Haupterntezeitraum erstreckt sich allerdings von November bis März. Rosenkohl kann geerntet werden, wenn dieser die Größer einer Walnuss erreicht hat und dessen Röschen noch fest geschlossen sind. Als ideal gilt es, wenn die Röschen bereits einen ersten Frost erlebt haben.
Gefrorene Röschen sind allerdings unter keinen Umständen zu ernten. Zuerst erfolgt die Ernte der dicksten Knospen. Der weitere Verlauf erfolgt von unten nach oben entlang des Strunks. Die Röschen werden einfach von unten herausgebrochen. Die oberen bleiben dabei zunächst unberührt.
Überwinterung
Rosenkohl kommt problemlos mit Frost zurecht, sodass Sie bis Temperaturen von -15 Grad Celsius keine besonderen Schutzmaßnahmen ergreifen müssen. Denn Rosenkohl schützt sich zum Großteil selbst vor Frost, indem dieser seine Blätter nach unten hängen lässt.
Wenn Sie in Regionen leben, in denen tiefere Temperaturen keine Seltenheit darstellen, sollten Sie das Gemüse bevorzugt an einem geschützteren Standort pflanzen. Hierfür bietet sich beispielsweise ein Plätzchen unweit einer Hauswand an. Weiterhin ist es denkbar, Rosenkohl mit einem speziellen Vlies zu umwickeln bzw. abzudecken. Alternativ ist auch eine Abdeckung mit Reisig oder Stroh möglich. Eine entsprechende Abdeckung reduziert das Risiko, dass die Röschen faulen.
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