Blumenpflege

Lavendel: Tipps zu Standort, Pflanzung und Pflege

Lavendel verströmt einen sommerlichen Duft und ziert den heimischen Garten mit einer violetten Blütenpracht. Wir geben Ihnen viele hilfreiche Tipps zu Standort, Pflanzung und Pflege des beliebten Gartenkrauts.

Blühender Lavendelstrauch im Garten
Die Blütezeit des Echten Lavendels reicht von Juni bis August
Inhaltsverzeichnis

Standort und Boden

Der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia) präsentiert sich als eine genügsame Pflanze. Damit sie Ihren Garten mit einer üppigen Blüte ziert und einem angenehmen Duft verbreitet, ist der richtige Standort von großer Bedeutung. Sowohl im Freibeet als auch im Pflanzenkübel bevorzugt der Halbstrauch eine sonnige, windgeschützte Lage.

Der Boden fällt idealerweise sandig, trocken und nährstoffarm aus. Da die mediterrane Duftpflanze keine Staunässe verträgt, sollte der Untergrund über gut durchlässige Eigenschaften verfügen und überschüssiges Wasser zügig ableiten. Weist Ihre Gartenerde einen hohen Lehmanteil auf, lässt sich der schwere Boden durch das Einarbeiten von Sand verbessern. Verdichtete Erde können Sie zudem mit einer Grabgabel auflockern.

Der pH-Wert des Untergrunds spielt für Lavendel ebenfalls eine wichtige Rolle und sollte zwischen 6,5 und 8 liegen. Zeigt sich Ihre Gartenerde eher sauer, können Sie den Untergrund durch sogenanntes Kalken anpassen. Gartenkalk lässt sich zu diesem Zweck ein- bis zweimal im Jahr unter die Erde mischen und mit einer Harke leicht einarbeiten. So bleibt der pH-Wert möglichst konstant und Ihr Lavendel erhält eine optimale Versorgung.

Lavendel anpflanzen

Lavendelsamen und Containerpflanzen
Lavendel kann aus Samen gezogen oder als junge Pflanze gekauft werden

Soll Lavendel in Ihren Garten einziehen, stehen Ihnen grundsätzlich zwei Möglichkeiten zur Auswahl: Zum einen können Sie junge Duftpflanzen aus Samen auf der Fensterbank ab Februar vorziehen, zum anderen können Sie im Handel Containerpflanzen erwerben. Letztere verfügen bereits über einen starken Wurzelballen, der das Anwurzeln im Blumenbeet oder Kübel erleichtert. Im Freiland lässt sich Lavendel daher vom Frühjahr bis in den Herbst pflanzen. Da nicht alle Arten des mediterranen Gewächses Frost vertragen und um die Jungpflanzen zu schützen, sollten Sie mit dem Auspflanzen jedoch bis nach den Eisheiligen im Mai warten.

Für die Pflanzung im Garten bereiten Sie zunächst den Untergrund vor. Lockern Sie festen Boden auf und mischen Sie schwerem Lehmboden etwas Sand bei, um die Durchlässigkeit zu erhöhen. Anschließend heben Sie das Pflanzloch aus, das etwa doppelt so tief und breit wie der Wurzelballen des Lavendels ausfallen sollte. Setzen Sie die Duftpflanze locker in das Pflanzloch und achten Sie darauf, dass der Wurzelballen mit dem Niveau des Bodens abschließt. Die ausgehobene Erde befreien Sie von Unkraut und Steinen. Um das Anwachsen zu erleichtern, können Sie die Gartenerde mit Pflanzenerde für mediterrane Gewächse vermischen. Anschließend füllen Sie das Pflanzloch vollständig auf, drücken die Erde leicht an und wässern den Halbstrauch.

In der ersten Zeit nach der Pflanzung sollten Sie die Erde rund um den Lavendel durchgehend feucht halten. So trocknet die Pflanze nicht aus und kann in Ruhe anwachsen. Eine tägliche Bewässerung ist in der Regel nicht notwendig. Es empfiehlt sich jedoch, die Pflanze alle paar Tage mit einer großzügigen Portion Wasser zu gießen.

Blumen- und Pflanzenerde im Vergleich »

Lavendel in Kübel pflanzen

Lavendel im Kübel
Lavendel stellt auch im Kübel einen tollen Blickfang auf der Terrasse oder im Garten dar

Neben Gartenbeeten ziert Lavendel auch Balkonien und Terrassen als Kübelpflanze. Für die Topfbepflanzung eignen sich vor allem kleinwüchsige Sorten. Hochwachsenden Lavendelarten können Sie ebenfalls in einen Kübel setzen. Nach spätesten zehn Jahren werden die Duftpflanzen jedoch so groß, dass sie einen Umzug ins Gartenbeet danken.

Möchten Sie den Halbstrauch als Kübelpflanze verwenden, empfiehlt sich eine grobe, kalkhaltige und nährstoffarme Erde. Sand und Tongranulat können Sie der Erde beimischen, um die Durchlässigkeit zu erhöhen. Da Lavendel keine Staunässe verträgt, empfiehlt sich zusätzlich eine Drainage aus Blähton, Kies oder Lavagranulat am Boden des Kübels.

Bei der Pflanzung setzen Sie den Lavendel in die Topfmitte, füllen das Pflanzgefäß mit der vorbereiteten Erde auf und drücken diese anschließend leicht an. Achten Sie vor allem in den ersten Tagen nach dem Einpflanzen auf eine ausreichende Bewässerung, damit die Kübelpflanze nicht austrocknet und gut anwächst.

Lavendel in Gruppen pflanzen

Lavendel steht nur selten allein: Viele Gartenfreunde bevorzugen die Kombination mit weiteren Blühpflanzen oder eine Gruppenpflanzung. Die Blüten der mediterranen Gewächse kommen in einer Gruppe noch besser zur Geltung. Sie können sowohl nur Pflanzen derselben Sorte verwenden oder verschiedene Blütenfarben miteinander kombinieren. Im Gartenbeet lässt sich Lavendel hervorragend als Heckenpflanze oder zur Einfassung von Beeten verwenden. Schädlinge wie Blattläuse oder Schnecken lassen sich teilweise durch den intensiven Lavendelduft fernhalten. Viele Blühpflanzen wissen den mediterranen Halbstrauch daher als Beetnachbarn zu schätzen.

Möchten Sie Ihren Lavendel in kleinen Gruppen pflanzen, empfiehlt sich ein Pflanzabstand zwischen 20 und 50 Zentimetern. Während hochwachsende Sorten einen größeren Abstand benötigen, können Sie kleinbleibende Lavendelarten näher nebeneinandersetzen.

Lavendel und Rosen als Beetnachbarn

Rosen neben Lavendel pflanzen
Bilden ein schönes Duo im Garten: Lavendel und Rosen

Die Kombination aus Lavendel und Rosen ist bei vielen Gartenfreunden beliebt. Die violetten Blüten des Lavendels kontrastieren helle oder dunkle Rosenblüten und bilden aus optischer Sicht ein perfektes Ensemble. Der intensive Lavendelduft wehrt zudem Schädlinge ab, sodass Rosen seltener mit einem Blattlausbefall zu kämpfen haben.

Obwohl Lavendel und Rosen als ideale Beetnachbarn erscheinen, haben beide Pflanzen unterschiedliche Ansprüche an ihren Standort. So bevorzugt Lavendel einen nährstoffarmen und trockenen Boden, während Rosen einen nährstoffreichen und humosen Untergrund zu schätzen wissen. Setzen Sie Gartenkalk ein, kommt dieser ebenfalls nur dem Lavendel zugute. Die ausgiebige Bewässerung der Rosen überschwemmt diesen außerdem.

Möchten Sie Rosen und Lavendel dennoch im selben Blumenbeet kultivieren, spielt der Abstand zwischen beiden Pflanzen eine tragende Rolle. Halten Sie genügend Abstand ein, können Sie beide Gewächse unabhängig voneinander pflegen, ohne dass die jeweils andere Pflanze in Mitleidenschaft gezogen wird. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Anordnung beider Pflanzenarten: Soweit möglich, sollten Sie den Lavendel am Beetrand positionieren und die Rosen im Zentrum des Beets pflanzen. Besteht zur Beetmitte hin eine leichte Absenkung, verbessert sich der Abfluss von überschüssigem Gießwasser. So wird der Halbstrauch am Beetrand nicht überschwemmt und die Rosen profitieren von ihrer tieferen Lage im Beet.

Pflege und Schnitt

Lavendelfeld
In der Provence gibt es ganze Lavendelfelder

Haben Sie für die mediterrane Duftpflanze den idealen Standort gewählt, benötigt sie kaum Aufmerksamkeit. Durch einen regelmäßigen Rückschnitt nach der Blüte sowie im Herbst können Sie die Pflanze stärken und zu einem kompakten Wachstum sowie zu einer üppigen Blüte anregen.

Lavendel verwurzelt sich tief in der Erde, daher ist eine Bewässerung selbst an heißen Sommertagen kaum notwendig. Lediglich bei Kübelpflanzen sollten Sie regelmäßig zu Gießkanne oder Gartenschlauch greifen, da der Wurzelraum in Pflanzgefäßen begrenzt ist. Das mediterrane Gewächs liebt einen trockenen Boden, geht bei Staunässe aber schnell ein. Der Untergrund sollte daher stets durchlässig ausfallen, damit überschüssiges Gießwasser schnell abfließen kann.

Aufgrund des bescheidenen Nährstoffanspruchs müssen Sie Ihren Lavendel nicht düngen. Eine starke Düngung erzielt sogar negative Effekte und schadet der Robustheit. Wenn Sie im Frühjahr eine geringe Menge reifen Kompost in die Bodenoberfläche einarbeiten, reicht diese Maßnahme als Düngung bereits aus.

Häufig gestellte Fragen

Wann und wie schneidet man verblühten Lavendel zurück?

Wenn die Welke in vollem Gange ist, kann der Lavendel zurückgeschnitten werden. Spätestens Ende September sollten dann alle verblühten Rispen abgeschnitten werden. Dabei schneiden Sie mit einer desinfizierten Gartenschere lediglich bis in die grünen Triebe zurück. Vermeiden Sie das Schneiden ins mehrjährige Holz, da dadurch der Neuaustrieb im nächsten Jahr erschwert wird.

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Wie häufig muss man Lavendel gießen?

Steht Ihr Lavendel im Garten, benötigt er in der Regel keine zusätzliche Bewässerung. Lediglich bei langen Trockenperioden im Sommer freut er sich über eine kleine Wassergabe. Pflanzen, die im Topf oder Kübel wachsen, sollten hingegen regelmäßig gegossen werden, um nicht auszutrocknen. Staunässe muss dabei aber unbedingt vermieden werden.

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Autor Jennifer Nagel
Über die Autorin
Jennifer Nagel
Nach einem redaktionellen Praktikum entdeckte Jennifer ihre Liebe zur Sprache und begann ein Studium zum Werbetexter und Konzeptioner. Sie arbeitet als freie Redakteurin und Lektorin und bereichert unser Magazin seit 2021 mit ihrem umfassenden Gartenwissen.
Kommentare

Harri

ich dachte Lavendel ist Winterhart? Da muss dieser doch Frost vertragen :-o

Antwort von

Hallo Harri, vielen Dank für deinen Kommentar. Der Echte Lavendel (Lavandula Angustifolia) ist bis -15 Grad winterhart, doch das trifft bei weitem nicht auf alle Lavendelarten zu. Beim Auspflanzen im Frühjahr, worauf sich dein Hinweis bezieht, sollte auf jeden Fall bis nach dem Frost gewartet werden, da Jungpflanzen grundsätzlich kälteempfindlich sind. Wir haben den Abschnitt entsprechend geändert.