Löwenmäulchen: Aussaat, Pflege und Krankheiten
Kurzporträt
Löwenmäuler oder Löwenmäulchen (Antirrhinum) gehören zu den Wegerichgewächsen (Plantaginaceae) und blühen von Juni bis in den September hinein. Zu den bekanntesten der rund 40 Arten zählt das Große Löwenmaul (Antirrhinum majus), auch als Garten-Löwenmäulchen bezeichnet. Die einjährige Sommerblume ist in vielen verschiedenen Farben erhältlich und erreicht, je nach Art, eine Wuchshöhe von 20 bis 100 Zentimeter.
Standort und Boden
An einem windgeschützten, sonnig-warmen Standort fühlen sich Löwenmäulchen wohl. Alternativ gedeiht die Pflanze auch an einem halbschattigen Plätzchen. Im Hinblick auf das Substrat sind Löwenmäuler relativ anspruchslos. Grundsätzlich kommt nahezu jeder Gartenboden infrage. Als besonders vorteilhaft gilt dabei eine nährstoffreiche Erde mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5.
Aussaat und Pflanzung
Löwenmäulchen säen und vorziehen
Von Januar bis März besteht die Möglichkeit, Löwenmäulchen auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vorzuziehen. Die Samen dabei nur leicht in nährstoffarme Anzuchterde drücken und stets feucht halten. Da Löwenmäuler Kaltkeimer sind, sollten die Anzuchttöpfe samt Samen einige Wochen lang kalt aufbewahrt werden, um sie anschließend an einem hellen Ort bei 20 Grad Raumtemperatur keimen zu lassen.
Nach rund zwei Wochen zeigen sich die ersten Triebe. Stellen Sie die Pflänzchen dann an einen etwas kühleren Standort. Dadurch gewöhnen sich die Löwenmäulchen an niedrigere Temperaturen und können ab Mitte April mit ausreichend Pflanzabstand in Freiland gesetzt werden. Sollte es bis zu den Eisheiligen Mitte Mai noch einmal richtig kalt werden, schützen Sie die jungen Löwenmäuler mit einer leichten Vliesabdeckung.
Wer auf die Vorzucht verzichten möchte oder sie verpasst hat, kann die Samen ab Mitte Mai auch direkt ins Beet säen. Die Blüte setzt dann allerdings entsprechend später ein.
Löwenmäulchen auspflanzen
Haben Sie Löwenmäulchen im Handel gekauft, können Sie sie direkt ins gründlich aufgelockerte Beet pflanzen. Gehen Sie dabei folgendermaßen vor:
- Pflanzloch ausheben: Achten Sie darauf, dass die Pflanzgrube etwa doppelt so tief und breit wie der Ballen der Pflanze ausfällt.
- Pflanzenerde einfüllen: Füllen Sie hochwertige Pflanzenerde in das Pflanzloch und kürzen Sie die Wurzeln leicht ein.
- Pflanze einsetzen: Setzen Sie das Löwenmäulchen nun so tief ein, dass die Ballenoberkante mit der Erdoberfläche abschließt.
- Pflanzloch auffüllen: Füllen Sie das Pflanzloch abschließend mit Erdaushub auf, drücken Sie die Erde fest und gießen Sie das Ganze leicht an.
Löwenmäulchen im Topf kultivieren
Kleine Sorten gedeihen normalerweise problemlos im Topf. Vor dem Umtopfen ist der Ballen unbedingt ausgiebig zu wässern. Hierfür bietet es sich an, ihn in ein Behältnis mit Wasser zu stellen, damit er sich wie ein Schwamm vollsaugen kann.
Achten Sie darauf, ausschließlich einen Pflanztopf mit Wasserabzugsloch zu verwenden. Als Drainage für den Topfboden bietet sich vor allem Blähton an. Darauf folgt eine strukturstabile Pflanzerde, die bei Bedarf mit etwas Sand angereichert werden kann. Platzieren Sie die Pflanze nun mittig im Topf, ehe Sie ihn vollständig mit Substrat auffüllen. Drücken Sie das Substrat anschließend fest und wässern Sie das Löwenmäulchen leicht.
Pflege
Löwenmäulchen gelten im Großen und Ganzen als recht pflegeleicht. Verwenden Sie zum Gießen am besten kalkarmes Wasser aus der Regentonne und wässern Sie erst, wenn die obere Schicht des Substrats antrocknet ist. Staunässe vertragen die Pflanzen nämlich nicht.
Damit Löwenmäulchen optimal gedeihen und reichlich blühen, ist es ratsam, sie regelmäßig zu düngen. Verwenden Sie hierfür etwas Kompost, Hornspäne oder gelegentlich auch Flüssigdünger, der im Abstand von rund zwei Wochen verabreicht wird.
Zwar ist ein Rückschnitt bei Löwenmäulchen nicht zwingend erforderlich, dennoch kann bei jungen Pflanzen durch Einkürzen der Triebspitzen ein buschiger Wuchs gefördert werden. Das Entfernen bereits verblühter Teile trägt zudem zu einem verbesserten Blütenwachstum bei.
Schon gewusst?
Löwenmäulchen sind für gewöhnlich nicht winterhart, neigen in den Garten gepflanzt aber zur Selbstaussaat und kommen dadurch im nächsten Jahr häufig wieder. Die in den verblühten Blütenständen gebildeten Samen können auch abgesammelt und zur gezielten Neuaussaat verwendet werden.
Krankheiten und Schädlinge
Löwenmäulchen sind vor allem anfällig für Pilzerkrankungen wie den Echten und Falschen Mehltau sowie Löwenmaulrost. Sie treten vorwiegend bei zu feuchten Blättern auf und können mit schwefelhaltigen Pflanzenschutzmitteln bekämpft werden. Bei Kübelpflanzen, die zu viel gegossen werden, ist Wurzelfäule ein häufiges Problem. Pflanzenschädlinge kommen bei Löwenmäulchen hingegen eher selten vor.
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