Gemüseanbau

Spinat anbauen: Standort, Pflege und Ernte

Spinat ist Lieferant für zahlreiche Nährstoffe und gilt als äußerst gesund. Im eigenen Garten lässt sich das anspruchslose Blattgemüse leicht anbauen. Wir geben Ihnen hilfreiche Tipps zum richtigen Standort, der Pflege und Ernte.

Blattspinat im Beet
Spinat lässt sich auch hervorragend im Hochbeet anbauen
Inhaltsverzeichnis

An welchen Standorten wächst Spinat?

Zu den beliebesten Spinatsorten gehört der Echte Spinat (Spinacia oleracea), der auch Gemüsespinat, Gartenspinat oder einfach Spinat genannt wird. Er bildet lange Wurzeln aus, die bis zu einer Tiefe von 30 Zentimeter ins Erdreich wachsen. Das Blattgemüse bevorzugt daher lockere, durchlässige und humusreiche Böden. Als Schwachzehrer gibt sich die Pflanze mit einem knappen Nährstoffangebot zufrieden. Sehr nährstoffhaltige Böden fördern sogar die Gefahr, dass sich in den Blättern des Spinats gesundheitsschädliches Nitrat ansammelt.

Da die weichen Blätter in kurzer Zeit austrocknen können, sollte der Untergrund stets feucht ausfallen. Sind alle Voraussetzungen erfüllt, fühlt sich das Blattgemüse sowohl an vollsonnigen als auch an schattigen Standorten wohl. Sie sollten vor dem Anbau jedoch ein Auge auf die Fruchtfolge haben.

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Welche Fruchtfolge und Mischkultur empfiehlt sich für Spinat?

Spinat verfügt über eine kurze Kulturzeit und eignet sich daher als ideale Vor- und Nachkultur für andere Gemüsepflanzen. Belassen Sie die Wurzeln nach der Ernte im Boden, tragen diese zu einem lockeren Substrat bei, auf dem andere Gemüsearten hervorragend gedeihen. In einer Mischkultur wachsen zum Beispiel Erdbeeren, Bohnen, Kohl, Kohlrabi oder Zwiebeln besonders gut.

Im Rahmen der Fruchtfolge sollten Sie Spinat und andere Gänsefußgewächse wie Mangold und Rote Bete nicht miteinander kombinieren. Es empfiehlt sich eine Anbaupause von mindestens vier Jahren einzuhalten. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass der Ertrag üppig ausfällt und es nicht zu Krankheiten wie Wurzelbrand kommt.

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Wie lässt sich Spinat im Freibeet aussäen?

Blütenstände des männlichen und weiblichen Spinats
Blütenstände des männlichen (links) und weiblichen (rechts) Spinats © Rasbak - Wikimedia | CC BY-SA 3.0

Möchten Sie das gesunde Blattgemüse in Ihrem heimischen Garten anbauen, empfiehlt sich eine Aussaat. Starke Sonne und Hitze führen häufig dazu, dass der Spinat schnell Blüten trägt und im Geschmack herber ausfällt. Es empfiehlt sich daher, den Anbau auf Frühjahr und Herbst zu beschränken oder für den Sommeranbau lediglich schossfeste Sorten zu verwenden.

Frühjahrsspinat können Sie von März bis Mai ins Freibeet aussäen. Lockern Sie den Untergrund zuvor gründlich auf und achten Sie darauf, dass dieser feinkrümelig, unkrautfrei und feucht ausfällt. Zur Beetvorbereitung können Sie reifen Kompost in die Gartenerde einarbeiten. Pro Quadratmeter empfehlen sich zwei bis drei Liter Kompost.

Legen Sie zudem Saatrillen mit einer Tiefe von zwei bis drei Zentimeter und einem Abstand zwischen 20 und 35 Zentimeter an. Anschließend säen Sie die runden Samen in die Rillen, füllen diese mit Gartenerde auf und drücken die Erde gut an. In kühlen Monaten schützen Vliestunnel und Folien die Jungpflanzen vor Kälte.

Möchten Sie Spinat nicht im Frühjahr aussäen, können Sie die Aussaat auch in den Sommer oder Herbst verschieben. Für eine Aussaat im Sommer sollten Sie ausschließlich schossfeste Sorten wählen, die Sie zwischen Mai und August ins Freibeet aussäen können. Für eine Herbsternte empfiehlt sich die Aussaat in der dritten oder vierten Augustwoche. Planen Sie einen Winteranbau, säen Sie das Blattgemüse zwischen September und Oktober aus.

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Wie wird Spinat richtig gepflanzt?

Alternativ zu einer Aussaat im Freibeet lässt sich das Blattgemüse auch in Kübeln auf Terrasse oder Balkon kultivieren. Jungpflanzen können Sie in kleinen Töpfen vorziehen. Geben Sie hierzu jeweils fünf bis sechs Samen in einen Topf. Bei zwölf Grad Celsius beginnt Spinat nach acht bis zehn Tagen zu keimen. Größere Jungpflanzen lassen sich anschließend ins Freibeet versetzen oder als Kübelkultur auf Terrasse oder Balkon verwenden.

Haben Sie junge Spinatpflanzen im Gewächshaus oder Frühbeet vorgezogen, lassen sich die Pflanzen nach ungefähr zwei oder drei Wochen auspflanzen. Der Pflanzabstand sollte bei rund 10 Zentimeter und der Reihenabstand bei rund 20 Zentimeter liegen. Eine Abdeckung mit Vlies ist zudem empfehlenswert, da dieses die jungen Spinatpflanzen vor Schädlingen wie der Rübenfliege schützt und gleichzeitig zu einem schnelleren Wachstum anregt.

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Welche Pflege braucht Spinat?

Reifer Blattspinat
Die jungen Blätter des Blattspinats schmecken roh auch im Salat oder Smoothie

Als Gartenpflanze zeigt sich Spinat recht anspruchslos. Der Schwachzehrer benötigt während der Kulturdauer keine weiteren Nährstoffe, sodass Sie nach der anfänglichen Kompostgabe bei der Aussaat auf eine weitere Düngung verzichten können. Wichtig ist, dass Sie den Boden regelmäßige auflockern und bei Bedarf von Unkraut befreien.

Da die weichen Blätter bei andauernder Trockenheit sehr schnell welken, benötigt das Blattgemüse einen feuchten Untergrund, der auch in den tieferen Bodenschichten gleichmäßig feucht ausfällt. Eine regelmäßige Wässerung ist für eine üppige Ernte daher besonders wichtig. Damit die Pflanzen am Abend möglichst trocken sind, empfiehlt sich eine Bewässerung am Vormittag.

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Wann und wie lässt sich Spinat ernten?

Die Kulturdauer von Spinat liegt bei 10 bis 12 Wochen. Je nachdem, wann Sie die Aussaat vornehmen, können Sie das Blattgemüse daher fast ganzjährig ernten. Ein guter Anhaltspunkt, um den richtigen Erntezeitpunkt zu finden, sind die Blätter. Sobald diese eine Länge von fünf Zentimeter erreicht haben, können Sie von jeder Spinatpflanze einige Blätter ernten.

Möchten Sie die ganze Pflanze ernten, können Sie diese samt der Wurzeln aus dem Boden herausziehen. Alternativ schneiden Sie die Blätter knapp über dem Boden ab und belassen die Wurzeln im Boden. Beginnt der Spinat zu blühen, empfiehlt es sich, das Gemüse vollständig abernten, um einen herben Geschmack zu vermeiden.

Nach der Ernte sollten Sie frischen Spinat innerhalb von zwei Tagen verbrauchen. Gekochten Spinat können Sie für einen Tag aufbewahren, sollten das Gemüse jedoch nicht mehrfach aufwärmen. Wenn Sie das Blattgemüse über einen längeren Zeitraum aufbewahren möchten, empfiehlt sich ein kurzes Blanchieren. Anschließend schrecken Sie die Blätter in Eiswasser ab und frieren das Gemüse für bis zu zehn Monate ein.

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THEMEN:   Beet Gemüse Pflanzenpflege Blattgemüse

Autor Jennifer Nagel
Über die Autorin
Jennifer Nagel
Nach einem redaktionellen Praktikum entdeckte Jennifer ihre Liebe zur Sprache und begann ein Studium zum Werbetexter und Konzeptioner. Sie arbeitet als freie Redakteurin und Lektorin und bereichert unser Magazin seit 2021 mit ihrem umfassenden Gartenwissen.
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