Pelargonien-Geranien überwintern: Standort und Pflege
Wissenswertes über Geranien
Im deutschsprachigen Raum sind Pelargonien (Pelargonium) vor allem unter dem Namen "Geranien" bekannt, der allerdings auch für die Gattung der Storchschnäbel (Geranium) verwendet wird. Zwar gehören beide Pflanzengattungen zur Familie der Storchschnabelgewächse (Geraniaceae), haben in puncto Lebensbedingungen allerdings kaum Gemeinsamkeiten. Während die heimischen Storchschnäbel als Stauden problemlos im Garten überwintern können, sind die ursprünglich aus Südafrika stammenden Pelargonien nicht winterhart.
Pelargonien richtig überwintern
Obwohl Pelargonien leichte Minusgrade vertragen, ist eine Umstellung in ein frostfreies Winterquartier vor dem ersten Frost empfehlenswert. Damit ist meist ab Mitte November zu rechnen. Wer lieber auf Nummer sicher gehen möchte, kann die Umsiedlung auch schon im Oktober vornehmen.
Geranien bevorzugen für ihre winterliche Ruhepause einen halbhellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Ideal ist eine Umgebungstemperatur zwischen fünf und zehn Grad Celsius. Je dunkler das Winterquartier, desto kühler sollten auch die Temperaturen ausfallen, allerdings nie an die Null Grad reichen. Vermeiden Sie außerdem Standorte mit eisiger Zugluft und achten Sie auf eine geringe Luftfeuchtigkeit, da sonst das Schimmelrisiko steigt.
Vorbereitung zur Überwinterung
Vor dem Umzug sollten die zu überwinternden Pelargonien zurückgeschnitten werden. Der Rückschnitt umfasst ein Drittel bis zur Hälfte der oberirdischen Pflanzenteile, sodass etwa zwischen 10 und 15 Zentimeter stehen bleiben. Trennen Sie zudem matschige Pflanzenteile direkt an der Basis ab. Bis auf einige wenige Blätter sollten diese ebenfalls abgeschnitten werden. Verwenden Sie dazu eine scharfe, desinfizierte Gartenschere, um eine Infektion zu vermeiden.
Möglichkeiten der Überwinterung
Geranien werden meist in Töpfe, Kübel und Balkonkästen gepflanzt. Wer ausreichend Platz hat, kann die Pflanzen darin direkt überwintern. Lässt sich das Pflanzgefäß nicht bewegen oder es steht nicht ausreichend Raum im Winterquartier zur Verfügung, gibt es zwei weitere Möglichkeiten zur Überwinterung von Pelargonien.
Überwinterung in Kisten
Für eine platzsparende Überwinterung bietet es sich an, die Pelargonien auszutopfen und die Wurzeln von überschüssiger Erde zu befreien. Ausschließlich die feinen Wurzelverzweigungen bleiben mit etwas Erde bedeckt. Wichtig ist, dass möglichst viele Feinwurzeln unbeschädigt bestehen bleiben. Wickeln Sie die Geranien anschließend einzeln locker in Zeitungspapier ein und legen Sie sie in eine Kiste oder Ähnliches. Verwenden Sie keine Folie, denn darunter kann sich Feuchtigkeit sammeln oder Kondenswasser bilden, was die Geranien einer hohen Schimmel- und Fäulnisgefahr aussetzt.
Hängende Überwinterung
Eine weitere platzsparende Möglichkeit ist die hängende Überwinterung, beispielsweise im Keller, auf dem Dachboden oder im frostfreien Gerätehaus. Auch hierfür werden die Pelargonien ausgegraben, zurückgeschnitten und die Erde größtenteils von den Wurzeln entfernt. Anschließend stecken Sie den gesamten Wurzelbereich in einen Gefrierbeutel.
Mit einem Band oder Draht wird der Gefrierbeutel oberhalb der Wurzelbasis zugebunden. Am besten eignet sich dafür ein breiteres Hanfband, weil es sich straffer zuziehen lässt ohne einreißende Druckstellen zu hinterlassen. Aus dem Grund darf Draht auch nicht zu eng geschnürt werden. Achten Sie darauf, dass die oberirdischen Pflanzenteile frei liegen. Zum Schluss schnüren Sie ein Band um eine Ecke des Gefrierbeutels, woran sich die Geranie kopfüber aufhängen lässt. Der Beutel sollte dabei nicht beschädigt werden, damit keine Luft an die Wurzeln gelangt. So kommen die Pflanzen ohne Wasser leicht durch den Winter.
Geranienpflege im Winter
Da die Pelargonien während der Winterruhe ihren Stoffwechsel runterfahren, verbrauchen sie kaum Nährstoffe und müssen daher nur gelegentlich gegossen werden. Dazu reicht der Einsatz eines Sprühers, mit dem die Erde an den Feinwurzeln leicht eingesprüht wird. Wichtig ist, dass sie erst befeuchtet werden, wenn Erde und Wurzeln wirklich trocken sind. Nutzen Sie außerdem die Gelegenheit, die Pflanze auf Schädlinge und Fäulnis hin zu kontrollieren.
Düngen ist in der kalten Jahreszeit hingegen tabu. Die letzte Düngung erfolgt nicht später als vier bis sechs Wochen vor dem geplanten Umzug ins Winterquartier. Würden Sie zu einem späteren Zeitpunkt oder während der Winterruhe düngen, wird der Stoffwechsel angeregt und damit eine verzögerte Winterruhe eintreten. In der Folge setzt das die Geranien unter Stress und sie entwickeln sich im Frühjahr deutlich minderwertiger. Im schlimmsten Fall können sie auch absterben. Deshalb gilt: Im Winter nicht düngen!
Überwinterung beenden
Mit den Eisheiligen können die Geranien ab Mitte Mai langsam wieder an die Verhältnisse im Freiland gewöhnt werden. Gibt es einen geschützten Platz auf dem Balkon oder der Terrassen, können hängende und Stehgeranien auch schon Mitte bis Ende April raus - sofern milde Temperaturen vorliegen.
Am besten ist ein Einpflanzen in einen Topf oder Kübel mit frischer Blumenerde geeignet, den Sie zuerst an einen schattigeren und nach etwa zehn Tagen an einen halbschattigen Standort umpositionieren können. Erst danach sollten die Geranien an ihren festen Platz in der Sonne gesetzt werden.
Achten Sie darauf, dass frische und nährstoffreiche Erde beim "Zurückpflanzen" verwendet wird, weil die Pflanzen jetzt einen Energieschub zum Start in die Vegetationsperiode benötigen. Nun beginnt auch die gewohnte Pflege wieder, die unter anderem das regelmäßige Gießen und Düngen umfasst.
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